Wie Feiertage die Lust auf Sex beeinflussen

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Im September werden in westlichen Ländern die meisten Kinder geboren – das hat vor allem kulturelle Gründe.

Im Dunkeln ist gut munkeln, heißt es so schön – stimmt aber nicht. Die Schwankungen in der Geburtenrate sind nämlich nicht darauf zurückzuführen, dass in der kalten Jahreszeit mehr gekuschelt wird. Eine Studie von US-amerikanischen und portugiesischen Forschern zeigt, dass die Geburtenrate nichts mit Jahreszeiten oder der Biologie zu tun hat, sondern mit gesellschaftlichen Ereignissen, heißt es im Fachjournal Scientific Reports.

Die Forscher haben für ihre Studie sexbezogene Online-Anfragen in 130 Ländern aus den Jahren 2010 bis 2014 analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass die Suche nach "Sex" und ähnlichen Begriffen vor allem rund um kulturelle und religiöse Feiertage angestiegen ist. Und genau dieser Anstieg zeigte sich auch neun Monate später in der Geburtenrate der Länder.

Besonders auffällig waren zwei kulturelle Ereignisse: Weihnachten in christlichen Ländern und Ramadan in muslimischen Ländern. Unabhängig von der nördlichen und von der südlichen Hemisphäre – also unabhängig davon, ob Sommer oder Winter war – konnten die Forscher den Effekt nachweisen. Deutlich zeigte sich auch deshalb, weil Ramadan jedes Jahr an anderen Tagen gefeiert wird. Einer der Studienautoren, Luis Rocha erklärt: "Gemessen am Online-Interesse konnte die Studie nachweisen, dass der Hauptfaktor für sexuelle Zyklen und Fortpflanzung in der Menschheit kulturelle Hintergründe hat."

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