Anruf-Lawine durch Wikipedia-Blackout

Anruf-Lawine durch Wikipedia-Blackout
162 Millionen Menschen merkten Protest der Online-Enzyklopädie. Kongress-Telefonzentrale bricht zusammen.

Das Online-Lexikon Wikipedia ist wieder im vollen Umfang online. Die Macher der Web-Enzyklopädie beendeten am Donnerstag die 24-stündigen Abschaltung des englischsprachigen Teils von Wikipedia, mit dem gegen zwei geplante US-Gesetze zum Online-Urheberrechtsschutz protestiert worden war. "Der Wikipedia-Blackout ist vorbei", hieß es in einer Mitteilung der Wikimedia-Stiftung.

"Ihr habt Nein gesagt"

"Über 162 Millionen Menschen haben unsere Botschaft gesehen, in der wir sie gefragt haben, ob sie sich eine Welt ohne freies Wissen vorstellen können. Und ihr habt Nein gesagt." Die Telefonzentralen im US-Kongress seien unter dem Ansturm der Protestierenden zusammengebrochen. "Ihr habt ihre Server zum Schmelzen gebracht. Die beiden umstrittenen Gesetzesinitiativen SOPA und PIPA seien aber nicht tot. Die Stiftung kündigte an, den Widerstand fortzusetzen.

Die beiden Gesetzentwürfe sehen im Kampf gegen Raubkopien im Internet drastische Maßnahmen wie Netzsperren vor. Neben Wikipedia beteiligten sich am Mittwoch viele andere Websites wie Google an dem Protest, gingen aber nicht offline. Einen koordinierten Widerstand in dieser Größenordnung gab es im Internet noch nie. Unterdessen scheint die Unterstützung im US-Kongress für die Gesetze allmählich zu bröckeln. Viele Kongress-Mitglieder kündigten über Twitter oder Facebook an, SOPA oder PIPA nicht unterstützen zu wollen.

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