Anastacia ließ sich Brüste amputieren

Mutiger Schritt: Anastacia machte ihre Masektomie öffentlich.
Weil der Brustkrebs zurückkam, machte die Sängerin eine radikale Ankündigung wahr.

Kaum gingen weltweit die Pink Ribbon-Auftaktveranstaltungen über die Bühne, ließ die Sängerin Anastacia ihre Bombe platzen: Weil ihr Brustkrebs nach zehn Jahren zurückgekehrt war,gab die 45-Jährige bekannt, sie habe sich beide Brüste amputieren lassen. "Ich fühle mich großartig", ließ sie ihre Fans wissen.

"Früherkennung hat mein Leben gerettet"

Den Zeitpunkt hatte Anastacia bewusst gewählt. In vielen Ländern steht der Oktober ganz im Zeichen des Kampfs gegen Brustkrebs und der Früherkennung. "Früherkennung hat mein Leben zweimal gerettet. Ich werde weiter kämpfen und meine Stimme in jeder möglichen Weise dafür nutzen." Die neuerliche Diagnose hatte sie schon im Februar erhalten und darauf ihre geplante Welttournee abgesagt. Erstmals kämpfte Anastacia 2003 gegen einen Tumor in ihrer Brust. Damals wurden etwa 40 Prozent ihres Brustgewebes entfernt. Schon damals hatte sie angekündigt, im Falle einer Rückkehr des Krebses eine beidseitige Masektomie durchführen zu lassen.

Für Univ.-Prof. Paul Sevelda, Gynäkologe und Präsident der Krebshilfe, wäre dieser Schritt nicht notwendig gewesen. "Wenn man keine Hochrisikopatientin ist, ist eine Totalentfernung nicht gerechtfertigt. Ich habe viele Patientinnen, die zwei Mal an Brustkrebs erkranken und brusterhaltend operiert werden können." Eine Amputation beider Brüste sei nur dann wirklich sinnvoll, wenn eine genetische Disposition vorliege.

Jolie-Effekt?

Sevelda spielt damit auf Angelina Jolie an, die im Frühjahr mit ihrer Totalmasektomie für Schlagzeilen sorgte. Sie besitzt jedoch ein mutiertes Gen (BRCA), das das Risiko für Brustkrebs drastisch erhöht. 80 Prozent dieser Frauen sind in ihrem Leben mit Brustkrebs konfrontiert, 40 Prozent auch mit Eierstockkrebs. Jolies Mutter und auch deren Schwester waren an Brustkrebs gestorben.

Bei etwa zehn bis 15 Prozent aller Brustkrebspatientinnen entwickelt sich auch in der anderen Brust ein Tumor, in der selben Brust sind es mit etwa fünf Prozent noch weniger. Gynäkologe Sevelda hält ein engmaschiges Kontrollsystem generell für zielführender als eine Totalmasektomie. "Wer ein Mal Brustkrebs hatte, ist sehr sensibilisiert und kommt regelmäßig zu Kontrollen."

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