6 typische Alarmsignale für Untreue

6 typische Alarmsignale für Untreue
Untreue zu erkennen, ist oft schwierig. Doch es gibt ein paar typische Verhaltensweisen, die verdächtig sind.

Eine Studie von Shackelford & Buss identifizierte 170 verdächtige Hinweise für sexuelle oder emotionale Untreue. Als eine der sichersten Vorhersagevariablen für emotionale Untreue erwies sich, wenn der Partner Sätze wie "Ich liebe dich" nicht mehr zu hören bekommt. Den besten Hinweis liefert aber das eigene Bauchgefühl, wissen Experten. Diese Verhaltensweisen sind laut Familientherapeutin Shirley P. Glass ("Psychologie der Untreue") verdächtig:

1. Privatsphäre

Telefonate werden häufig privat geführt, längeres Aufbleiben, wenn alle anderen im Bett sind. Das Handy wird nie aus der Hand gegeben.

2. Zeitplanung

Mehr Zeit außer Haus, lange Arbeitszeiten, plötzlich Meetings an Wochenenden. Die Erklärungen dafür sind oft übermäßig langatmig oder sehr pauschal – wie z. B. "das neue Projekt" oder "mein Yoga-Kurs".

3. Geld

Fragwürdige Kreditkartenabrechnungen, der Betroffene ist weniger offen, seine Ausgaben betreffend.

4. Sex & Zuneigung

Möglicherweise erhöhtes sexuelles Interesse oder leidenschaftlicherer Sex; neue Techniken werden ausprobiert. Oder aber: Vermeidung von sexuellem Kontakt. Weniger spontane Zuneigung, weniger romantische Gesten.

5. Gewohnheiten

Das eigene Aussehen rückt wieder in den Fokus, Veränderung der Frisur oder Körperpflege, Kauf von neuer (erotischer) Unterwäsche.

6. Interessen

Ein plötzliches und intensives Interesse an einer neuen Aktivität, die ohne den Partner betrieben wird.

Manche setzen in Sachen Untreue auf harte Fakten und Beweise. Im Dezember 2000 fand in den USA der erste Scheidungsprozess statt, der DNA-Spuren als Beweismittel für Untreue heranzog. Dabei ging es um viel Geld. In Österreich vertraut man nach wie vor auf die gute alte Detektivarbeit. Der auf Seitensprünge spezialisierte Detektiv Klaus Fischinger (www.cottage.at) erzählt aus der Praxis.

KURIER: Wie häufig werden Sie engagiert, um sexuelle Untreue zu beweisen?

Klaus Fischinger: Da wir seit der Gründung 1976 speziell für die Sache "Ehe & Partnerschaft" werben, kommen 90 Prozent der Aufträge aus dem Bereich der (sexuellen) Untreue. Es gibt aber auch Untreue ohne Sex.

Von wem werden Sie häufiger engagiert – von Männern oder von Frauen?

Das ist fast gleich, es gibt nur Zehntelprozente Unterschiede, also sozusagen 50:50.

Wie erleben Sie die Menschen, die Sie wegen Verdachts auf sexuelle Untreue engagieren?

Die Palette der Gefühle reicht von Enttäuschung, Kränkung, verletztem Stolz über Rachsucht bis zum Hass. Auch relative Emotionslosigkeit gibt es, wenn sich z. B. Paare auseinandergelebt haben. Da liefern wir dann die Beweise zur Trennung. Die Verfassung ist der Motivation entsprechend.

Und wie reagieren die Betroffenen, wenn Sie die Beweise bringen?

Da fast jeder unserer Klienten von der Untreue des Partners überzeugt ist, wird das Ergebnis mit relativer Gelassenheit aufgenommen. Für fast alle ist die Gewissheit leichter zu ertragen als die Ungewissheit. Es gibt aber auch Freude. Ein älterer Mann, dessen junge Frau in Paris einen einwöchigen Sprachkurs belegte, führte einen Freudentanz auf, als er von der Treue seiner Frau erfuhr. Natürlich gibt es auch solche, die bis zum Schluss noch Hoffnung haben. Das ist aber der geringere Anteil.

Und wo ertappen Sie die "Fremdgeher" am häufigsten – wo trifft man sich zum Stelldichein?

Treffpunkte sind überall – und nirgendwo. Aber am häufigsten ist doch die (Zweit-) Wohnung.

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