187.000 Facebook-Freunde für Politiker

41 Prozent der Nationalrats-Abgeordneten im Social Network. Burgenlands Mandatare sind am aktivsten.

41 Prozent aller Mandatare des österreichischen Nationalrats, der Landtage und der Landeshauptstädte nutzen in Form von privaten Profilen oder Fanseiten das soziale Netzwerk Facebook. Rund 187.000 Portalnutzer sind mit Politikern befreundet. Das ergab eine Untersuchung der Vorarlberger Agentur "wiko wirtschaftskommunikation GmbH", die zwischen Jahresanfang und Frühjahr 2011 entstand. In ihr seien 382 Mandatsträger erfasst, allerdings nicht jene der Stadt Wien, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch.

Grüne und FPÖ am meisten vertreten

Knapp 40 Prozent der Nationalräte sind demnach auf Facebook präsent, jeder vierte mit einer Fanpage, die im Schnitt 4.238 Fans verzeichnet. Damit liegen die meisten der Parlamentarier weit hinter Heinz-Christian Strache (F), der mit über 104.000 Fans Spitzenreiter ist. Betrachtet man Nationalräte und Landtagsabgeordnete zusammen, sind in Österreich gerade die Grünen besonders aktiv auf Facebook. 71 Prozent ihrer Abgeordneten sind dort präsent, gefolgt von den FPÖ-Mandataren mit 49 Prozent.

ÖVP hinkt hinterher

Bei anderen Parteien tritt laut der Studie nur jeder Dritte über das soziale Netzwerk in Kontakt mit den Bürgern. "Es zeigt sich, dass vor allem Mitglieder von Parteien, die partizipativ geprägt sind, Social-Media-Kanäle als Plattform für den Dialog schätzen", so wiko-Geschäftsführer Dieter Bitschnau. In der Facebook-Nutzung hinke vor allem die ÖVP hinterher. Nur 34 Prozent der Landtags- und Nationalrats-Abgeordneten der Volkspartei sind auf Facebook zu finden, gleichzeitig verfügten sie aber mit 29 Prozent über die meisten eigenen Internetauftritte. "Sie setzen also mit Blick auf die Mediennutzung traditioneller Wählergruppen anderweitig Präferenzen", erläuterte Bitschnau.

Nach Ländern geordnet kommunizieren besonders die burgenländischen Mandatare sehr lebhaft über Facebook. 72 Prozent der Abgeordneten nutzen die Plattform. Es folgen die Tiroler Volksvertreter mit 48 Prozent, die Steirer mit 45 Prozent sowie Niederösterreicher und Vorarlberger mit je 42 Prozent.

Twitter & Co. kaum genutzt

Andere soziale Plattformen werden in Österreich laut der Untersuchung dagegen deutlich spärlicher für den Dialog mit den Wählern genutzt. Gerade einmal vier Prozent der politischen Vertreter kommunizieren bundesweit über Twitter, Vorreiter hier sind die Vorarlberger Landtags- und Nationalratsabgeordneten mit neun Prozent. Rund zehn Prozent der Abgeordneten bundesweit sind bei Xing.

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