Wurde das Skelett der Mona Lisa gefunden?

Das wohl berühmteste Gemälde der Welt gibt noch immer manche Rätsel auf. Wen zeigt die "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci? Die plausibelste Theorie besagt, dass Lisa del Giocondo, die Ehefrau eines reichen Seidenhändlers aus Florenz, für Leonardo Modell stand. In Italien ist das Bild aus dem Pariser Louvre deshalb auch als "La Gioconda" bekannt. Jetzt wollen Archäologen in Florenz ein Skelett gefunden haben, von dem sie glauben, dass es sich um die sterblichen Überreste der Kaufmannsgattin handelt.

Nach dem Tod ihres Mannes, Francesco di Bartolomeo di Zanobi del Giocondo, zog sich Lisa - geboren als Lisa Gherardini - ins Kloster zurück, wo sie 1542 mit 63 Jahren gestorben sein soll. Anhand alter Pläne suchten die Archäologen nach einer Krypta, in der sie die Gebeine der Lisa del Giocondo vermuteten. Die Suche nach dem Grab der Edeldame hatte vergangenen April begonnen.

Zunächst wurde die Umgebung des ehemaligen Klosters "Sant` Orsola" mit einem Bodenradar gescannt. Das Gerät bildet alles ab, was bis zu drei Meter unter der Erde ist.

Danach wurde gezielt nach den sterblichen Überresten der Florentinerin gegraben. Zuerst musste dicker Beton entfernt werden, der verlegt worden war, als das verlassene Kloster in eine Armeekaserne umgewandelt wurde. Darunter entdeckten die Wissenschaftler eine Schicht alter Steinplatten, jede von ihnen fast einen Meter breit.

Eineinhalb Meter unter dem früheren Boden des Klosters erfolgte bereits im vergangenen Jahr die Entdeckung: Ein weiblicher Schädelknochen, sowie einige Rippenknochen. Bei diesem Skelett soll es sich um die sterblichen Überreste der potenziellen "Mona Lisa" handeln. Um das aber wirklich beweisen zu können, muss die DNA des Schädels sowie der anderen Knochen mit den Gebeinen von Lisas Nachkommen verglichen werden. Deren Grabstätte ist bekannt.

Dann soll anhand forensischer Untersuchungen des Schädels das Gesicht der Schönen rekonstruiert werden.  - und mit Leonardos berühmtem Gemälde verglichen werden. Wenn diese Untersuchungen ein eindeutiges Ergebnis bringen, hätten die jahrhundertelangen Spekulationen um das Modell des Künstlers ein Ende. Bei der Untersuchung des Schädels dürfte auch die sogenannte "Mona Lisa des Prado" eine Rolle spielen. Es handelt sich hier hier um das Gemälde eines Lehrlings Leonardos, das nach bisherigen Erkenntnissen zeitgleich im Atelier des Malers entstand und erst Anfang dieses Jahres von Restauratoren des Prado in Madrid unter einer Übermalung entdeckt wurde.

Professor Silvano Vincenti, Leiter der Ausgrabung, ist schon länger auf der Suche nach Hinweisen auf die Identität der Mona Lisa. Bereits 2011 untersuchte er das Gemälde auf versteckte Hinweise und behauptete, winzige, mysteriöse Buchstaben und Ziffern auf dem Gemälde entdeckt zu haben, die auf das geheimnisvolle Modell hinweisen.

Dass sich die Gebeine von Lisa Gherardini tatsächlich noch in der Krypta befinden könnten, stand unter einem Fragezeichen. Beim Bau eines Parkplatzes in den 1980er Jahren könnten die Knochen auch weggebracht worden sein, wie die Tageszeitung La Stampa berichtete.

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