Wioletta Greg: Erwachsenwerden im polnischen Dorf

Wioletta Greg

Bei guter, sanfter, unaufgeregter Behandlung wird sogar aus der Ente auf dem Dachboden, die ihre Eier ausbrütet, ein Glück der Leser. Und die Mutter, die " Madonna, wie gut, dein Kind zu sein" singt. Der Vater, hartgesottener Atheist, der sich versteckt, wenn der Pfarrer mit einem Bild der Heiligen Jungfrau naht.

Beim Angeln

Kindheit in einem polnischen Dorf während des Kommunismus. Erwachsenwerden, Frauwerden zwischen Rosenkranz und einem Arzt, der kranke Mädchen nicht untersucht, sondern seinen Hosenschlitz aufmacht. Und vielleicht fährt ja sogar Papst Wojtyla 1979 auf der Landstraße Richtung Tschenstochau am Dorf vorbei.

Davon erzählt Wioletta Greg(= Grzegorzewska) in "Unreife Früchte" in zusammenhängenden Episoden. Es ist auch Erinnerungsbuch an den geliebten Vater‚ der mit 50 starb –und kurz davor, beim Angeln, gemeint hatte, seltsam sei das, jetzt zähle er schon zu den alten Männern, aber innen sei er noch wie ein unreifer Apfel.

Wioletta Greg:

„Unreife Früchte“ Übersetzt von Renate Schmidgall. Verlag C.H. Beck. 143 Seiten. 19,50 Euro.

KURIER-Wertung: ****

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