Keiner kann's nicht gewusst haben
Zwei Schreibtische, zwei Fauteuils. Ein Rednerpult. Eine schlichte Bühne. Sie wird für rund eineinhalb Stunden – in zwei Akten – zur Weltbühne. Zwei Kontrahenten: Winston Churchill und Adolf Hitler. Gegner mit Parallelen. Und praktisch nur in Original (übersetzten) Zitaten. Die wichtigsten Stationen der europäischen, die Welt prägenden, Geschichte der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts von vor dem ersten bis fast ans Ende des zweiten Weltkriegs wird – phasenweise Gänsehaut erzeugend – nachgezeichnet. In „nichts“ als den Auszügen der Reden samt Gesten, Mimik, körperlich spürbaren Anspannungen, Bedrohungen, Veränderungen der Kräfteverhältnisse.
Gänsehaut
Parallelen
Beides Soldaten im ersten Weltkrieg. Beide als Kind geschlagen, Churchill in der Schule, Hitler vom Vater. Beide Redner, die Massen in den Bann ziehen konnten, wenngleich Hitlers Reden im Nachklang lächerlich tönen mögen.
Langzeitprojekt
Ludwig Peter Ochs, US-amerikanischer Journalist, den es immer wieder nach Wien, die Stadt seiner Vorvorfahren (die Familie ist im 19. Jahrhundert ausgewandert) zog, hatte Anfang der 80er Jahre erstmals Kontakt zur Theaterarbeit Hubsi Kramars gefunden, spielte zeitweise bei dessen Gruppe „Die Showinisten“ (was ausgesprochen vielleicht nicht ganz zufällig recht ähnlich klingt wie Chauvinisten) und hat bald die Idee aus den prägenden historischen Figuren Churchill und Hitler ein Stück zu machen. Von der ersten Idee über Recherchen in Tonnen von Material bis zur ersten Textfassung sollte ein Vierteljahrhundert vergehen.
Zufall
Kramar, schön des öfteren auf – und abseits der Bühne - in der Rolle Hitlers gesteht dem KURIER, anfangs ein wenig skeptisch gewesen zu sein, „aber als ich den Text gelesen habe, war klar, das müssen wir machen“. Nur mit Originalzitaten werden die beiden Persönlichkeiten plastisch dargestellt – samt ihren Parallelen und Gegensätzen und ihrem Einfluss auf den Lauf der Geschichte. Er selbst sei übrigens beim ersten Mal Anfang der 90er Jahre nur deswegen in diese Rolle geschlüpft, weil der dafür vorgesehene Schauspieler nicht rechtzeitig zur Fotoprobe kam. Und alle Beteiligten danach „gesagt haben, du muaßt des machen!“
„WINNIE & ADI”
Wir sind wieder da
Ein Theater der Wirklichkeit
In zwei Akten: Donnergrollen und Der Sturm bricht los
von ADOLF HITLER und WINSTON CHURCHILL
Textcollage: Ludwig Peter OCHS, Mitarbeit: Gudrun Waltenstorfer
Regie: Hubsi KRAMAR
Es spielen:
Hubsi KRAMAR (Hitler)
C. C. WEINBERGER (Churchill)
Übersetzungen: Christian Almásy
Licht: Hans Egger, Ali Holy, Svetlana Schwin
Ton: Peter Hirsch
Bühne: Andreas Nehr
Maske: Stephanie dunst
Grafik: Eva Schuster
Fotos: Bernhard Mrak
Produktionsleitung: Gudrun Waltenstorfer
OchsMark Productions
Wann & wo?
25. August bis 20. September
Di– Sa, 20 Uhr
Sonntags„matinée“ am 7. September, 14 Uhr
TAG (Theater An der Gumpendorferstraße)
1060, Gumpendorferstrasse 67
Karten: Telefon: 0676 657 78 19
www.winnieundadi.at
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