"Il Trovatore": Comicstrip der Gefühle

Trovatore
Philipp Stölzl inszeniert Giuseppe Verdis „Il Trovatore“ an der Wien.

Verdi am Kochen und Wagner auf der Speisekarte – Regisseur Philipp Stölzls ist mit den beiden Jahresregenten mehr als beschäftigt. Für die Festwochen inszeniert der erfolgreiche Filmemacher Giuseppe Verdi „Il Trovatore“; das Finale der Verdi-Trilogie hat am Sonntag im Theater an der Wien Premiere.

Nein, er habe „keine Sekunde“ gezögert, als das Angebot kam, sagt Stölzl. Aber: „Natürlich ist die Handlung sprunghaft, grell, bunt. Mit Psychologie kommt man da nicht weiter. Nur mit theatralischer Emotion. Ich sehe das Ganze daher auch wie eine Art Comicstrip. Verdi ging es um konkrete, theatralische und emotionale Situationen. Größte Liebe, tiefster Hass, endloses Leid und höchste Verzweiflung – das sind Gefühle unter dem Mikroskop.“

Für Stölzl, der mit dieser Inszenierung sein Wien-Debüt gibt, ist „Il Trovatore“ „die erste italienische Oper, die ich mache“. Der Regisseur weiter: „Ganz ehrlich: Ich war bisher viel mehr bei Wagner oder im deutschen und französischen Fach daheim, aber Verdi hat mich in seiner Unmittelbarkeit gepackt.“

Probenfotos der Oper

"Il Trovatore": Comicstrip der Gefühle

WIENER FESTWOCHEN: FOTOPROBE "IL TROVATORE"
"Il Trovatore": Comicstrip der Gefühle

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"Il Trovatore": Comicstrip der Gefühle

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Zwei Welten

Eine Oper pro Jahr bringt der als Videoclip-Regisseur (für Rammstein, Madonna, James Bond) bekannt gewordene Stölzl auf die Bühne. Sonst wird vor allem fürs Kino gedreht. „Der Medicus“ nach dem Roman von Noah Gordon heißt Stölzls neuer Film. Eine internationale Produktion mit Tom Payne, Ben Kingsley und Stellan Skarsgård in den Hauptrollen, die zu Weihnachten ins Kino kommen wird. „Oper und Kino sind zwei Welten“, sagt Stölzl. „Im Film kann man noch in der Postproduktion nachbessern; in der Oper ist jeden Abend alles anders. Ich mag beide Genres sehr gerne.“

Und noch etwas liebt der „Nordwand“-Regisseur: „Die Musik von Richard Wagner. ,Parsifal‘ habe ich ja bereits an der Deutschen Oper in Berlin inszeniert. Jetzt stehen noch ,Tristan‘ und der ,Ring‘ auf meiner Agenda. Und der Mensch Wagner auch.“

Stölzls nächster Film handelt nämlich von Wagner. „Es geht um die Uraufführung des ,Rings‘ in Bayreuth, die ja unter chaotischen Umständen zustande kam. Da kann man auch den Humor bei Wagner zeigen. Denn die Wagners waren irgendwie eine Art Zirkusfamilie, mit Richard als Prinzipal und Ein teils clownesken Attitüden. Das auf die Leinwand zu bringen, dürfte eine große Herausforderung werden.“

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