Widerstand gegen Ticketsteuer formiert sich

"Versuch der Finanzierung der Lohnsteuersenkung auf Kosten der Kultur- und Freizeitbedürfnisse aller."

Im Kulturbereich formiert sich der Widerstand gegen die von der Regierung angedachte Erhöhung der Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer). Am Donnerstag präsentierten Kulturveranstalter eine Petition: Unter dem Titel "Nein zur Ticketsteuer" (www.ticketsteuer.at) ruft man dazu auf, sich gegen den "Versuch der Finanzierung der Lohnsteuersenkung auf Kosten der Kultur- und Freizeitbedürfnisse aller" zu wehren.

Die Direktoren der österreichischen Bundesmuseen haben ihren Einspruch in einem Brief an Finanzminister Schelling (VP) deponiert: Die Anhebung des Steuersatzes würde Besucher der Museen mit 3,5 Millionen Euro jährlich mehr belasten, erklärt Christian Köberl, Direktor des NHM Wien und derzeit Vorsitzender der Direktorenkonferenz, dem KURIER.

Am Freitag wollen die Grazer Kulturinstitutionen bei einer Pressekonferenz ihren Unmut kundtun. Kinobetreiber, Verlage , Autoren und diverse Fotografie-Institutionen haben bereits Protest formuliert.

Massensteuer

Ö-Ticket-Chef Andreas Egger sprach am Donnerstag von einer "Massensteuer", sollten Konzert-, Theater- oder Museumskarten mit 20 statt aktuell 10 Prozent besteuert werden. Jährlich würden rund 36 Millionen Eintrittskarten in Österreich verkauft. "Man kommt schnell drauf, dass es die erste Steuerreform überhaupt wäre, die uns allen etwas kostet und der Regierung trotzdem nichts bringt." Ewald Tatar (Nova Music Entertainment) lenkte den Blick nach Ungarn, wo der entsprechende Steuersatz bei 27 Prozent liege. "Rock- und Popkonzerte sind dort um 70 Prozent zurückgegangen." Wolfgang Fischer, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle, sieht in der angekündigten Steuerreform ein "Dilemma":

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