Whitney Houston: Österreicher war vor Ort

Günter Palaoro, Weltenbummler aus Vorarlberg, erlebte die Tragödie der Pop-Diva in Los Angeles hautnah mit.

Wenn ich an die letzten Tage denke, läuft’s mir kalt den Rücken runter, das geht einem durch Mark und Bein", schildert Günter Palaora ungläubig. Der Inhaber eines Malerbetriebs im Vorarlberger Höchst reiste eigentlich zur Grammy-Verleihung nach Los Angeles. Er bezog ein Zimmer im dritten Stock des Beverly Hilton Hotels – eine Etage unter der Suite, in der Whitney Houston tot aufgefunden wurde. Und plötzlich war der Unternehmer nicht mehr nur Zaungast im Drama um den Tod der Popdiva, sondern mittendrin.

"Was sich da abgespielt hat, könnte genauso gut aus einem Hollywood-Film sein", erzählt Palaoro, der zum gefragten Medienstar wurde und mit seinen Eindrücken über die Bildschirme in Russland, China, Amerika und Europa flimmerte.

Den Hype um seine Person kann er sich nur mit "Zufall, Glück und Kontakten" erklären, denn der "Weltenbummler" aus dem Ländle fühlt sich auf den roten Teppichen beinahe heimisch. "Ich habe schon mit David Guetta einen Drink genommen, mit Stevie Wonder gesmall-talked und mit Lady Gaga hatte ich einen Augenflirt", schwärmt er. Auch die Grammys sind für Palaoro kein Neuland. "So wie letztes Jahr wurde ich auch heuer wieder von entfernten Verwandten des Michael-Jackson-Clans eingeladen." Und so checkte er am Donnerstag nichts ahnend ein.

"Als wir am Samstag ins Hotel zurückkamen, hab’ ich über den Nachrichtendienst auf dem Handy eine Information von einer Leiche im Hilton bekommen", erinnert sich Palaoro. Neugierig begab er sich auf Recherche. In der Lobby wurde schon getuschelt, "es sei etwas mit der Houston passiert." Innerhalb weniger Minuten habe sich das Hotel dann in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt, mehrere Hubschrauber kreisten über dem Gebäude und die Übertragungswagen rückten an.

Begehrt

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Nur die Gäste durften ein und aus und wurden natürlich zum begehrten Zielobjekt der Paparazzi. Und diese versuchte der Vorarlberger so gut wie möglich zu bedienen. "Der Flügel, in dem die Sängerin starb, war abgesperrt und FBI-Leute sind herumgestreift. Eigentlich surreal. Am Abend zuvor habe ich sie noch ausgelassen an der Poolbar feiern sehen." Auch die Emotionen von Houstons Tochter erlebte er live mit. "Sie ist aufgelöst ins Hotel gestürmt, wurde wütend, als man sie nicht ins Zimmer ließ, in dem ihre Mutter tot in der Badewanne lag."

An die besondere Stimmung in der Stadt wird sich Palaoro noch lange erinnern – auch wenn er am Samstag den roten Teppich wieder gegen den Malerpinsel eintauscht. "Wenn du auf dem Balkon stehst, hörst du die Fans laut ihre Hits singen."

Begräbnis: Stiller Abschied und opulente Trauerfeier

Whitney Houston wird eine Woche nach ihrem Tod im kleinen Familienkreis beigesetzt. Die Beerdigung ist für Samstag Mittag in der New Hope Baptist Church in Houstons Geburtsort Newark im US-Bundesstaat New Jersey angesetzt. Gäste würden nur mit Einladung zugelassen, Journalisten erhalten keinen Zutritt.

Fans und Freunde sollen im Rahmen einer riesigen Trauerfeier die Chance haben, sich von der am Samstag verstorbenen Musikdiva zu verabschieden. Die Familie plant eine Trauerfeier am Freitag im Prudential Center. In der Arena in Newark finden 18.000 Menschen Platz. Houston wurde in der Stadt unweit von New York geboren und wuchs im benachbarten East Orange auf. Im Chor der örtlichen Baptisten-Kirche, in der sie nun auch beigesetzt werden soll, lernte sie einst das Singen.

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