Werke von Picasso, Monet, Matisse und Gauguin gestohlen

Werke von Picasso, Monet, Matisse und Gauguin gestohlen
Bei einem Einbruch in die Rotterdamer Kunsthalle sind sieben Meisterwerke gestohlen worden. Unter anderem Bilder von Pablo Picasso, Henri Matisse, Claude Monet und Paul Gauguin.

Bei einem Einbruch in die Kunsthalle von Rotterdam sind sieben Meisterwerke gestohlen worden, darunter Gemälde von Pablo Picasso, Henri Matisse, Claude Monet und Paul Gauguin. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, brachen der oder die Diebe gegen 03.00 Uhr in das Rotterdamer Museum ein. Erste Ermittlungen deuteten darauf hin, dass die Tat präzise vorbereitet gewesen sei; von den Tätern fehlte zunächst jede Spur.

Die Diebe waren zwischen drei und vier Uhr nachts an der Rückseite des Museums eingedrungen, teilte die Rotterdamer Polizei mit. Sie sprach von "einer gut geplanten Aktion". Nach Auslösen des Alarms war die Polizei nach wenigen Minuten zur Stelle. Doch die Diebe waren mit der Beute bereits entkommen. Eine Sondereinheit von 20 Kriminalbeamten ermittelt.

Der Raub hat die Kunstwelt geschockt. "Das schlug in der Museenwelt wie eine Bombe ein", sagte die Direktorin der Kunsthalle. Das Haus werde aber am Mittwoch wieder geöffnet. "Wir lassen uns nicht unterkriegen."

Nach Schätzungen von Kunstkennern haben die Gemälde einen Gesamtwert von 50 bis 100 Millionen Euro. Direktorin Ansenk wollte sich dazu nicht äußern. "Die Gemälde sind international registriert und kaum zu verkaufen." Das bestätigte auch der Direktor des Auktionshauses Christie`s in Amsterdam, Jop Ubbens, der Nachrichtenagentur ANP. "Am wahrscheinlichsten ist, dass sie gestohlen wurden, um Lösegeld zu bekommen."

Zweifel am Sicherheitssystem

Werke von Picasso, Monet, Matisse und Gauguin gestohlen

Nach dem spektakulären Kunstraub aus der Rotterdamer Kunsthalle werden Zweifel am Sicherheitssystem des Museums laut. In der Nacht zum Dienstag waren sieben kostbare Gemälde unter anderem Pablo Picasso, Henri Matisse, Claude Monet und Paul Gauguin im Wert von vielen Millionen Euro gestohlen worden. Die Direktorin der Kunsthalle, Emily Ansenk, wies auf einer Pressekonferenz Kritik zurück. "In Absprache mit den Versicherungen hat man sich für technischen Schutz entschieden."

Die Kunsthalle in der niederländischen Stadt wird nachts nur durch Überwachungskameras und eine Alarmanlage gesichert. Sicherheitsexperten erklärten im niederländischen Fernsehen den Schutz für unzureichend.

Die "Kunsthal" ist ein von dem Architekten Rem Koolhaas entworfenes Museum ohne eigene Sammlung. Pro Jahr bietet sie rund 25 Ausstellungen an. Seit dem 7. Oktober zeigt sie anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens mehr als 150 Werke der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Sie stammen aus der Sammlung der Triton-Stiftung. Die Ausstellung blieb am Dienstag geschlossen.

Laut Polizei handelt es sich bei den gestohlenen Gemälden um Picassos "Tête d`Arlequin" (1971), Matisses "La Liseuse en Blanc et Jaune" (1919), um zwei Gemälde von Monet - "Waterloo Bridge, London" und "Charing Cross Bridge, London" (beide 1901) -, um "Femme Devant une Fenêtre Ouverte, dite La Fiancée" (1888) von Gauguin, ein Selbstporträt von Meyer de Haan (ca. 1889-1891) sowie um "Woman with Eyes Closed" (2002) des im Juli 2011 gestorbenen Gegenwartskünstlers Lucian Freud. Ihr Wert war zunächst nicht bekannt.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Bilder

Kommentare