Wenn die Schuhe auch wichtig sind
Wer dieser Tage an der Wiener Volksoper vorbeikommt, sieht ein überdimensioniertes Paar roter Schuhe vor dem Haupteingang liegen. Das jedoch ist keine Reminiszenz an Krampus oder Nikolaus, sondern der Eyecatcher für die kommende Premiere am Gürtel. Dort hat nämlich – am Nikolaustag – Frank Baums "Der Zauberer von Oz" Premiere. Und in diesem Musical spielen die roten Schuhe eine ganz wichtige Rolle.
Fantasieland
Am Gürtel steigt nun Johanna Arrouas in Garlands Fußstapfen, in einer 1987 für die Royal Shakespeare Company erstellten Bühnenfassung. Gesungen und gesprochen wird auf Deutsch; nur der wohl bekannteste Hit "Over the Rainbow" erklingt in Originalsprache.
Wie aber setzt man ein Musical mit stets wechselnden Schauplätzen um? Denn Dorothy trifft ja bekanntlich auf die Vogelscheuche, den Blechmann, den feigen Löwen oder auf das kleinwüchsige Volk der Munchkins, das hier von Kindern dargestellt wird. Ein Probenbesuch macht es deutlich: Regisseur Henri Mason spielt mit etlichen Bühnenvorhängen.
Und auch die Kinder haben an der Volksoper Hauptrollen. 24 Mitglieder des Kinderchores (mit Reserve) und 18 Vertreter des Jugendchores sind im Einsatz. Ein Jahr hat man sich auf die Produktion generell vorbereitet, sechs Wochen wurde bereits vor der Sommerpause probiert, sechs Wochen jetzt im Herbst und Winter – immerhin muss gesungen, getanzt und gespielt werden.
Ein Musical für Kinder und Jugendliche und mit junger Beteiligung, denn Kinderprojekte werden von der Direktion – Hausherr Robert Meyer spielt den titelgebenden Zauberer – sehr forciert.
Schulprojekt
Da sieht man etwa, wie sich ein Sänger in eine Vogelscheuche verwandelt, wie schwer es der Blechmann in seinem Kostüm wirklich hat oder wie Ausstatter Jan Meier die diversen "Oz"-Schauplätze auf die Bühne bringt.
Denn schließlich soll alles möglichst perfekt sein, wenn sich der Vorhang zur Premiere hebt. Und wenn es doch eine Panne geben sollte, muss eben der gute "Zauberer von Oz" eingreifen.
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