Wagners "Meistersinger" in Salzburg
Vor exakt zehn Jahren hat ein junger norwegischer Regisseur bei den Salzburger Festspielen unglaubliche Proteststürme ausgelöst. Denn mit seiner radikal-mutigen Inszenierung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ zog sich Stefan Herheim den lautstarken Unmut vieler Traditionalisten zu.
Konfliktpotenzial
Heute zählt der inzwischen 43-Jährige zu den international gefragtesten Regisseuren. Doch das Konfliktpotenzial ist auch 2013 recht groß. Immerhin zeigt Stefan Herheim ab Freitag seine Sicht auf eines der wohl bedeutendsten Werke der Opernliteratur. Im Großen Festspielhaus hat Herheim Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ in Szene gesetzt. Und man kann davon ausgehen, dass auch dieses, oft mit Deutschtümelei und Antisemitismus konnotierte Mammut-Stück bei Herheim sicher kein rein oberflächlich-genüssliches Schauvergnügen wird. Für die Bühne ist Heike Scheele zuständig, die Kostüme hat Gesine Völlm entworfen. Das Lichtdesign stammt von Olaf Freese.
Erste Einblicke in Inszenierung von Stefan Herheim
Intimität
Musikalisch setzt man an der Salzach – wie auch schon bei Giuseppe Verdis „Falstaff“ – auf eine eher intimere, ja kammermusikalische Lesart. Daniele Gatti steht am Pult der Wiener Philharmoniker. Roberto Saccà singt dabei den Walther von Stolzing, Michael Volle gibt den Hans Sachs und Markus Werba debütiert als Sixtus Beckmesser. Anna Gabler singt die umschwärmte Eva; Peter Sonn ist in dieser Koproduktion mit der Opéra National de Paris der David. Georg Zeppenfeld gibt den Veit Pogner. Nicht ganz unwichtig bei dieser Oper ist freilich auch die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor (Einstudierung: Ernst Raffelsberger).
Weitere Termine: 9., 12., 20., 24. und 27. August.
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