Wagner-Festspiele am Ring gehen weiter

Wagner-Festspiele am Ring gehen weiter
Nach dem triumphalen "Ring des Nibelungen" ist nun die "Tannhäuser"-Wiederaufnahme an der Staatsoper zu sehen. Mit Franz Welser-Möst am Pult.

Eben erst hat Dirigent Christian Thielemann mit seiner fantastischen Interpretation von"Der Ring des Nibelungen" für Furore gesorgt; schon dürfen sich Wagnerianer über das nächste Großereignis freuen. Denn bei Wagners "Tannhäuser" (Reprisen: 23., 27. November) steht Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst am Pult des fabelhaften Staatsopernorchesters und darf ebenfalls berechtigten Jubel ernten.

Welser-Möst schlüsselt Wagners komplexe Partitur sehr fein auf, kostet dennoch die melodischen Linien aus, ist den Sängern ein sehr guter und stets verlässlicher Partner, der auch um die Schönheiten dieses Werkes bestens Bescheid weiß. Sein "Tannhäuser" hat Kraft, ohne je ins Kraftmeierische abzudriften.

Exzellentes Tannhäuser-Debüt

Und Welser-Möst hat einen großartigen Sänger in der Titelpartie zur Verfügung: Tenor Stephen Gould, der schon im Thielemann-"Ring" als Siegfried brillierte, ist hier ein famoser, lyrischer, wortdeutlicher, höhensicherer, darstellerisch überzeugender Tannhäuser. Ein exzellentes Rollen-Debüt.

An Goulds Seite gibt die Sopranistin Anne Schwanewilms eine vokal sichere, teils auch beeindruckende Elisabeth; Hausdebütantin Iréne Theorin (Sopran) singt die Venus mehr als passabel. Sehr gut agiert Sorin Coliban als auch stimmlich mächtiger Hermann; Matthias Goerne ist ein nur manchmal in Nöte kommender Wolfram. Solide: Herbert Lippert, Alexandru Moisiuc, Peter Jelosits, Il Hong und Ileana Tonca als Hirte. Überraschend Repertoire-tauglich wirkt die Inszenierung von Claus Guth.

KURIER-Wertung: **** von *****

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