Liebesgrüße auf dem Rücken der Pferde

Hengst, Stute, Mann - eine Dreiecksbeziehung auf Island.
Benedikt Erlingsson inszeniert das große Thema von der Einsamkeit, dem Mann und seinem Pferd.

Zwei Menschen und zwei Pferde, dazu ein grauslicher Unfall, bei dem ein Mann sein rechtes Auge verliert: In Sachen Bodycount ist "Von Menschen und Pferden" ein echter Western. Nur dass sich die weiten Steppen nicht im Mittleren Westen befinden, sondern im isländischen Hochland. Und die Pferde, die laufen nicht im strammen Galopp über eben jene Graslandschaft, sondern im – für den hippologisch unbeleckten Zuschauer hinreißend lustigen – Tölt.

Der isländische Regisseur Benedikt Erlingsson inszeniert das große Thema von der Einsamkeit, dem Mann und seinem Pferd, als absurde Liebes-Komödie, die über weite Strecken ohne Worte auskommt. Es reicht der Blick auf Kolbeinns (Ingvar E. Sigurðsson) Gesicht, als sein preisgekröntes Islandpferd Grána von einem Hengst bestiegen wird – und das, während er noch fest im Sattel sitzt. Dass er seine Stute nach dem Akt (aus Scham oder Eifersucht) erschießt, ist absurder Höhepunkt des Films. So unterhaltsam "Von Menschen und Pferden" auch für Nicht-Wendy-Leser ist, das mit der Liebe, das ist todernst gemeint. Von Menschen und Pferden. ISL 2013. Von Benedikt Erlingsson. Mit Ingvar Eggert Sigurðsson, C. Bøving.

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