Von Geldspritze zu Geldspritze

Von Geldspritze zu Geldspritze
Anstatt immer nur Geld zu fordern, muss der ORF sein Publikum zurückgewinnen.

Es ist kein Kraft-, es ist ein Verzweiflungsakt: Ab Jänner sollen 97,7 Prozent aller Haushalte Gebühren zahlen. Egal ob sie die ORF -Programme tatsächlich empfangen oder nicht. Das Vertrauen in die Stärke und Strahlkraft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist offenbar so gering, dass man glaubt, sein Publikum zwangsverpflichten zu müssen.

Seit ein paar Jahren hechelt der ORF von Geldspritze zu Geldspritze, anstatt sich mit der wirklich wichtigen Frage auseinanderzusetzen: Warum fühlen sich die Österreicherinnen und Österreicher dem ORF immer weniger verbunden? Sie mit (unzulänglich kommunizierten) Hauruck-Aktionen zur Kasse zu bitten- erst letzte Woche wurde bekannt, dass es 2012 eine Gebührenerhöhung geben wird -, ist sicher nicht die richtige Antwort.

Mit der geplanten Gesetzesänderung geht die Kluft noch weiter auf. Dass man für etwas zahlen soll, was man nicht in Anspruch nehmen kann oder will, müssen die Bürokraten erst einmal erklären. Es gibt hier, scheint's, ein grundsätzliches Missverständnis zwischen Publikum und Verantwortlichen. Zwischen Hausverstand und politischen Kniffen. Die Zukunft des - wichtigen und in seiner Relevanz unbedingt zu erhaltenden - Unternehmens wird davon abhängen, dass diese Kluft sich schließt.

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