Voller Saal beim Kurzfilm-Programm

Voller Saal beim Kurzfilm-Programm
Diagonale Tag 2: Ein wirklich gutes Kurzfilm-Programm sorgt in Graz auch an einem Donnerstagmorgen für ein volles Kino.

Elf Uhr in Graz. Der Kinosaal ist voll. Und zwar nicht irgend ein mickriger Saal mit Kleinformat-Leinwand, sondern der große Saal des KIZ Royal-Kinos, der über 300 Plätze fasst. Und das unter der Woche. Zu sehen ist das Kurzspielfilm-Programm 2 mit vier völlig unterschiedlichen Beiträgen junger österreichischer Filmemacher.

Da ist zum Beispiel Christoph Rainer, der seine Familiengeschichte mit fremden Schauspielern in Brasilien nachdreht. Ein Raubüberfall während den Dreharbeiten macht "Untitled Brazil Project" zu einem Abbild des Scheiterns. Das Projekt mag zwar gescheitert sein, Rainers Kurzfilm keinesfalls.

"Homophobia" von Gregor Schmidinger gibt Einblicke in Michaels Alltag beim Bundesheer. Seine Homosexualität macht ihn zur Zielscheibe bei seinen Kollegen. Die schrecklichen Albträume, die ihn quälen, sind nicht allzu weit von der Realität entfernt. Ausgezeichnet!

Dann ist da noch "Erdbeerland" von Florian Pochlatko, über die erste Liebe des Quotenmetalers an der Schule und "Samstagabend Sonntagmorgen" über die Ausgehbekanntschaften von Robert Stadlober und Florian Loos.

"In den letzten zehn Jahren ist Graz schon irgendwie cooler geworden", belausche ich das Gespräch meiner Sitznachbarn. Im Vergleich habe ich die Viennale-Kinos zur selben Zeit unter der Woche immer gähnend leer erlebt. Dieser Eindruck ist natürlich in keinster Weise repräsentativ. Dennoch ist es erfreulich, dass sich so viele Menschen Zeit für das wirklich gute Kurzspielfim-Programm an diesem Donnerstagmorgen genommen haben.

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