Volksopern-Doyen Otto Fritz verstorben

Volksopern-Doyen Otto Fritz verstorben
Der langjährige stellvetretende Direktor der Wiener Volksoper und Leiter der Opernkalsse des Wiener Konservatoriums starb am Donnerstag im Alter von 96 Jahren.

Als stellvertretender Direktor der Wiener Volksoper und Leiter der Opernklasse des Wiener Konservatoriums prägte er in seiner Heimatstadt das Geschehen auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Am gestrigen Donnerstag ist Otto Fritz im Alter von 96 Jahren in Wien verstorben, wie die Volksoper heute in einer Aussendung mitteilte. Das Ehrenmitglied des Hauses machte sich neben vielfältigen administrativen Tätigkeiten auch als Schauspieler und Regisseur einen Namen.

Geboren wurde Fritz am 20. Februar 1916 in Wien, wo er das Realgymnasium besuchte und am Konservatorium Geige studierte. Ab 1937 nahm er Schauspiel- und Regieunterricht und studierte an der Universität Wien Staatswissenschaft. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Regisseur und Schauspieler war er Ende der 1940er Jahre auch als Redakteur für die Zeitschriften "Belvedere" und "Österreich im Spiegel" tätig.

Große Verdienste erwarb sich Fritz, der seit 1963 den Titel "Professor" trug, in den 50er Jahren mit seinem Einsatz für die Erhaltung der Volksoper als drittes Bundestheater. Der Bundestheaterverwaltung trat er 1948 bei und wurde 1954 Leiter des administrativen Büros der Staatsoper in der Volksoper. Gleichzeitig hielt er als Dozent am Institut für Theaterwissenschaften Vorträge.

Ehrenmitglied der Wiener Volksoper

Nach Tätigkeiten für die Staatsoper kehrte Fritz Ende der 1950er Jahre an die Volksoper zurück, wo er ab 1961 als Generalsekretär und zehn Jahre später bis zu seinem Ruhestand 1975 als stellvertretender Direktor tätig war. Für sein Stammhaus zeichnete er für unzählige Inszenierungen verantwortlich, darunter Carl Orffs "Der Mond" (1959), Johann Strauß` "Eine Nacht in Venedig", Mozarts "Zauberflöte" (beide 1960) oder Jacques Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" (1965). Aber auch im Theater an der Wien, im Raimundtheater, bei den Seefestspielen Mörbisch oder der Kammeroper sowie an Häusern in Athen, Paris, Warschau und Zürich brachte er Opern und Operetten auf die Bühne.

1974 wurde ihm für seine besonderen Verdienste um die Wiener Volksoper die Ehrenmitgliedschaft des Hauses verliehen. Fritz war außerdem Träger der Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Wien und des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. Die Volksoper trauert um einen "hochgeschätzten, beliebten Kollegen und Künstler", wie es in der Aussendung heißt.

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