VMAs: Die Wachablöse ist erfolgt

Belohnung für Skandal: Miley Cyrus siegte in der Königs-Kategorie
Die Award-Show feierte in Los Angeles Jubiläum.

30 Jahre sind die Video Music Awards (VMAs) von MTV heuer alt geworden. Und was ist hängen geblieben? Das Fleisch-Kleid von Lady Gaga. Der Kuss von Madonna und Britney Spears, der von Michael Jackson und Lisa Marie Presley. Dazu der Streit von Eminem und Moby, als der Rapper dem Nerd Schläge androhte. Und der verpatzte Auftritt von Britney Spears, als sie 2007 ihr Comeback feiern wollte, sich aber nur blamierte. Die Awards und Gewinner waren jedenfalls wegen der Skandale rund um die Verleihung oft im Hintergrund geblieben.

Das könnten die VMAs 2014, die Sonntagnacht in Los Angeles verliehen wurden, ändern. Denn richtige Skandale gab es diesmal nicht. Selbst Miley Cyrus, die 2013 bei ihrem Auftritt mit einer geschmacklosen Sex-Show wochenlang für Diskussion-Stoff sorgte, benahm sich angemessen.

Es gab ja auch nichts mehr zu bewerben, nur mehr die Früchte der Werbewirkung des Vorjahres-Skandals zu ernten. Denn Cyrus schnappte der achtfach nominieren Beyoncé den begehrtesten Preis für das "Video des Jahres" weg. Beyoncé gewann zwar drei Preise, aber nur in Nebenkategorien wie "Beste Kollaboration" und "Bestes Video mit sozialer Botschaft".

Internationale Sieger

Überhaupt schien heuer eine Art Wachablöse stattzufinden. Es dominierten weniger die Schwergewichte der Branche als die Newcomer: Zwei Drittel der Gewinner waren jünger als der Preis. Ariana Grande schlug in der Kategorie "Bestes Pop Video" Avicii und Pharrell Williams, und bei "Bester Choreografie " triumphierte Sia über Usher und Justin Timberlake. Noch auffälliger: Weit mehr als in den Vorjahren kamen heuer auch nicht-amerikanische Stars zum Zug. So schnappte sich die Neuseeländerin Lorde den Preis für "Bestes Rock Video" – als erste Frau in dieser Kategorie, in der sie aber deplatziert war. Der Brite Ed Sheeran gewann (gegen Pharrell Williams und Eminem) den Preis für "Bestes Video eines Sängers".

Der Trend, eine neue Generation in den Vordergrund zu rücken, wurde aber nicht nur von den Fans ausgelöst, die in einigen Kategorien per Publikums-Voting entschieden. Denn Justin Bieber, Lady Gaga, Bruno Mars und Rihanna – alle Abräumer der Vorjahre – waren anno 2014 trotz relevanter Veröffentlichungen gar nicht nominiert.

VIDEO OF THE YEAR (Video des Jahres): "Wrecking Ball", Miley Cyrus (Regie: Terry Richardson)

- BEST POP VIDEO: "Problem", Ariana Grande feat. Iggy Azalea

- BEST HIP-HOP VIDEO: "Hold On, We're Going Home", Drake feat. Majid Jordan

- BEST ROCK VIDEO: "Royals", Lorde

- BEST FEMALE VIDEO (Bestes Video einer Frau): "Dark Horse", Katy Perry

- BEST MALE VIDEO (Bestes Video eines Mannes): "Sing", Ed Sheeran

- BEST COLLABORATION (Beste Zusammenarbeit): "Drunk in Love", Beyonce feat. Jay Z

- BEST VIDEO WITH A SOCIAL MESSAGE: "Pretty Hurts", Beyonce

- MTV CLUBLAND AWARD: "Stay The Night", Zedd feat. Hayley Williams

- BEST CINEMATOGRAPHY: "Pretty Hurts", Beyonce (Kamera: Darren Lew & Jackson Hunt)

- BEST CHOREOGRAPHY: "Chandelier", Sia (Choreografie: Ryan Heffington)

- BEST ART DIRECTION: "Reflektor", Arcade Fire (Art Direction/Ausstattung: Anastasia Masaro)

- BEST EDITING: "Rap God", Eminem (Schnitt: Ken Mowe)

- BEST VISUAL EFFECTS: "The Writing's On the Wall", OK Go (Effekte: 1stavemachine)

- BEST DIRECTION (Beste Regie): "Turn Down for What", DJ Snake & Lil Jon - Regisseur: Daniels

- LYRIC VIDEO: "Don't Stop", 5 Seconds of Summer

- ARTIST TO WATCH (Nachwuchspreis): "Miss Movin On", Fifth Harmony

- EHRENPREIS (Preis in Erinnerung an Videoclip-Vorreiter Michael Jackson - "Michael Jackson Video Vanguard Award"): Beyonce

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