"Viennale, wie Hans sie gewollt hätte"

Die "unverzichtbarsten Filme des Jahres" und Christoph Waltz in Wien.

"Hans", flüstert es bereits im Viennale-Trailer von Abel Ferrara, der die Filme der 55. Viennale (19. 10. bis 2.11.) einleiten wird. Diese steht ganz im Zeichen ihres heuer verstorbenen Langzeitdirektors Hans Hurch. Nach seinem Tod im Sommer übernahm Franz Schwartz interimistisch das Festival und lud u. a. "ästhetische Komplizen" ein, Filme auszuwählen, für die die Viennale unter Hans Hurch 20 Jahre lang gestanden ist. Unter den "Komplizen" sind Superstars wie Patti Smith, Tilda Swinton, Ed Lachman und Jem Cohen. Sie gehen in ihrer Filmwahl verstärkt auf Hurchs Vorliebe für französische Filme ein und haben Werke von Bresson, Godard oder Renoir für die Spezialschiene "Hommage Hans Hurch" ausgesucht, wie bei der Programmpräsentation Dienstagabend erklärt wurde.

Ein weiteres Sonderprogramm heißt "Actor Unchained – Tribute to" und widmet sich dem Oeuvre von Christoph Waltz. Österreichs Hollywoodexport Nummer 1 wird nicht nur in zahlreichen Filmen zu sehen sein, sondern am 24. Oktober im Rahmen eines Galaabends im Gartenbaukino auch Rede und Antwort stehen. Ebenfalls nach Wien kommt Alex Ross Perry, der am 22. Oktober mit "Golden Exits" sein hartes Psychospiel vorstellt, während es in Richard Linklaters "Last Flag Flying" trotz des hochpolitischen Blicks auf die USA mit Bryan Cranston, Steve Carell und Laurence Fishburne humorvoller zugeht. Und mit Guillermo del Toros Erwachsenen-Fantasy "The Shape Of Water", der Sally Hawkins und Michael Shannon auf der Leinwand vereint, kommt auch der heurige Venedig-Gewinner nach Wien.

"Casting"

Zu den Höhepunkten aus österreichischer Sicht gehört Thomas Arslans Vater-Sohn-Drama "Helle Nächte", für das sich der Wiener Georg Friedrich bei der Berlinale den Darstellerpreis sichern konnte. Ebenfalls in einer Hauptrolle zu sehen ist ein weiterer Wiener, der Schauspieler Andreas Lust. Im ausgezeichneten Ensemble-Film "Casting", ein Geheimtipp der vergangenen Berlinale, spielt er einen Schauspieler auf Jobsuche. Und schließlich macht Barbara Alberts Historienfilm "Licht" nach Toronto und San Sebastian nun auch Station auf der Viennale in Wien. "Es ist eine Viennale, wie Hans sie gewollt hätte", sagt Franz Schwartz .

Viennale: Verschiedene Spielstätten in Wien.Ticketvorverkauf startet am 14. Oktober um 10 Uhr. Programm online auf www.viennale.at

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