Viel Applaus für Salzburger "Figaro"

Viel Applaus für Salzburger "Figaro"
Nachtkritik: Das Opernprogramm der Salzburger Festspiele startete mit der Wiederaufnahme von Mozarts "Le Nozze di Figaro".

Als erste Opernpremiere der Festspiele stand eine Wiederaufnahme auf dem Programm: Mozarts "Le Nozze di Figaro", inszeniert von Claus Guth. Dieser zeigt einen nüchternen, kalten "Figaro". Viele Szenen wirken unlogisch - nach wie vor oder jetzt erst richtig, weil das Dirigat von Robin Ticciati, der am Pult des tollen Orchestra of the Age of Enlightenment steht, nicht immer dazu passt. Die musikalische Umsetzung ist viel frischer, dynamischer als die szenische Starre.

Die Besetzung ist großteils fabelhaft. Am meisten besticht Marlis Petersen als Susanna, auch Genia Kühmeier gestaltet die Partie der Gräfin berührend. Erwin Schrott ist ein profunder Figaro, Simon Keenlyside ein sehr guter Graf. Nicht annähernd so überzeugend agiert Katija Dragojevic als Cherubino.

Aber der Regisseur konzentiert sich ohnehin mehr auf die Figur, die er hinzugefügt hat: Uli Kirsch als Cherubim, eine Art Alter Ego des Cherubino, der das Spiel bestimmt und Cherubino letztlich sterben lässt. Viel Applaus.

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