"Väter und Töchter": Schnulzig, aber hingebungsvoll

Russell Crowe als alleinerziehender Vater
Familienschmonzette mit Russell Crowe als alleinerziehendem Vater.

Fett eingeseift mit Gefühlsschmalz, glänzt Oscarpreisträger Russell Crowe in dieser hochkarätig besetzten Soapopera als alleinerziehender Vater. Hochkarätig gilt allerdings nur in sofern, als versierte Schauspieler ihren Dienst im großen Kitschkino verrichten. Unter der fahrigen Hand von "Sieben Leben"-Regisseur Gabriele Muccino kämpft Crowe als New Yorker Bestseller-Autor nach dem Unfalltod seiner Frau mit psychotischen Traumata. Seine Hände zittern wie im Delirium Tremens, was vor allem das Rasieren schwierig macht. Während eines Psychiatrie-Aufenthaltes muss er seine kleine Tochter bei den steinreichen Verwandten unterbringen. Vor allem die Tante – eine herrlich trashige Diane Kruger – entwickelte eine böse Fixation auf das Kind. Damit der dramatischen Handlung aber nicht genug, springt die Geschichte immer wieder 25 Jahre in die Zukunft: Das kleine Mädchen ist mittlerweile erwachsen, wird von Amanda Seyfried gespielt und kämpft mit schweren Bindungsproblemen (soll heißen: hat Sex ohne Liebe).

Muccino hat ein Händchen für größtmögliche Plattitüden zum unsäglichsten Zeitpunkt und kennt Emotion nur in Form von Gesülze. Die Schauspieler – darunter Aaron Paul aus " Breaking Bad" und Jane Fonda – spielen mit hingebungsvoller Ernsthaftigkeit, als wären sie mitten im Oscar-Drama. Das macht beim Zusehen manchmal richtig Spaß.

INFO: USA/I 2015. Von Gabriele Mucchino. Mit Russell Crowe, Amanda Seyfried, Diane Kruger.

KURIER-Wertung:

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