Üppiges Musiktheater-Programm für Herbst

Üppiges Musiktheater-Programm für Herbst
Der Staatsopern-Auftakt ist am 3.9., der der Volksoper am 4.9.. Das Theater an der Wien folgt am 14.9. mit Benjamin Britten.

Der Sommer liegt praktisch in den letzten Zügen, dafür öffnen die Musiktheater der Republik demnächst wieder ihre Pforten. Den Auftakt macht am 3. September die Wiener Staatsoper, wo das Führungsduo Dominique Meyer und Franz Welser-Möst mit der Wiederaufnahme von "Simon Boccanegra" seine zweite Saison eröffnet. In der Volksoper amüsiert sich indes ab 4. September "Die lustige Witwe", während im Theater an der Wien Benjamin Brittens "Turn of the Screw" am 14. September den neuen Reigen eröffnet. Und auch im Musicalbereich stehen Neuerungen an, wenn am 15. September im Ronacher "Sister Act" Premiere feiert.

Die erste Premiere der neuen Saison wird in der Staatsoper am 9. Oktober gefeiert - mit der unverwüstlichen "La Traviata" als Koproduktion. Opernfreunde konnten die Regiearbeit von Jean-Francois Sivadier mit Natalie Dessay als Violetta und Charles Castronovo an ihrer Seite bereits am 6. Juli im südfranzösischen Aix-en-Provence sehen. Ein "komplexes Spiel" und die "brillante Technik" der 46-jährigen Dessay, die trotz Indisposition antrat und begeisterte, lobte die "NZZ".

Gratiskarten für Probe der "Lustigen Witwe" in der Volksoper

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Mit der zweiten Premiere des heurigen Jahres wird am 11. Dezember dann der begonnene Janacek-Zyklus der Staatsoper fortgesetzt, wenn sich unter der Regie von Altmeister Peter Konwitschny für "Aus einem Totenhaus" Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst persönlich ans Pult begibt und Sorin Coliban und Misha Didyk durch ihre Partien leitet. Vor dem Tag der offenen Tür am 4. September steht zum eigentlichen Saisonauftakt jedoch Giuseppe Verdis "Simon Boccanegra" auf dem Programm. Für die bekannte Inszenierung von Peter Stein kommt Placido Domingo als Doge von Genua nach Wien.

Die Volksoper geht es indes lustiger an und startet mit einer Feier in die neue Saison. Beim Volksopernfest wird "eine abwechslungsreiche Reise durch den Theateralltag" geboten, so die Ankündigung. Am Abend kann man sogar kostenlos einer Probe der "Lustigen Witwe" beiwohnen - die kostenlosen Platzkarten sind ab 1. September an den Kassen der Bundestheater erhältlich. Mit der Witwe startet Direktor Robert Meyer dann auch gleich am 4. September das reguläre Programm, bevor am 9. September mit Strauß' "Wiener Blut" die erste Premiere 2011/12 in der Regie von Thomas Enzinger folgt. Nach diesem Operetteneinstand folgt dann am 15. Oktober erneut ein Strauss, aber ein Richard: Als Koproduktion mit der Opera de Monte Carlo inszeniert Margerite Borie "Salome".

Moretti, Markovics und Maertens gemeinsam im Theater an der Wien

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Konzertant beginnt man traditionell im Theater an der Wien den Musikherbst: Am 13. September steht das Eröffnungskonzert des Klangforums Wien unter Michael Boder mit Strawinsky und Schönberg am Programm und Christine Schäfer (Sopran), Tobias Moretti (Erzähler), Karl Markovics (Soldat) und Michael Maertens (Teufel) am Besetzungszettel. Mit der Geisterparabel "The Turn of the Screw" setzt man dann bereits tags darauf die erfolgreiche Serie mit Benjamin-Britten-Werken fort, wobei dem RSO unter Cornelius Meister Nicolai Schukoff und Sally Matthews zur Seite gestellt sind. Mit Händels "Serse" (16.10.) und Monteverdis "L'Orfeo" (14.12.) wird es dann barock, wobei dazwischen am 15. November mit Lera Auerbachs "Gogol" noch eine Uraufführung unter russischen Vorzeichen steht.

Die österreichische Fahne hält man hingegen in der Neuen Oper Wien hoch: Am 29. September feiert hier Friedrich Cerhas "Baal" seine Premiere. Die Brecht-Bearbeitung des Wieners wird in der Expedithalle der Anker Brotfabrik über die Bühne gehen. Den eigentlichen Saisonauftakt macht allerdings kein heimischer Komponist, sondern am 6. September der Spanier Jose Maria Sanchez-Verdu. Dessen Werk "Gramma - Gärten der Schrift" nach Texten von Platon, Homer, Augustinus, Ovid, Hugor von St. Viktor, Dante und aus dem Evangelium wird als österreichische Erstaufführung im Semperdepot inszeniert.

"Sister Act"-Premiere im Ronacher, "Woyzeck & The Tiger Lillies" im MQ

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In der Oper Graz muss man sich noch bis zum 1. Oktober gedulden, bis mit Giuseppe Verdis "Otello" die erste Opernpremiere in der Regie von Stephen Lawless folgt. Den eigentlichen Auftakt im Haus am Kaiser-Josef-Platz macht das Tanzstück "Upper Room" des Choreographen Darrel Toulon mit Musik von Boris Mihaljcic am 17. September. Im Klagenfurter Stadttheater beginnt man am 4. September mit einer Matinee von Richard Wagners "Fliegendem Holländer" und auch im Tiroler Landestheater setzt man ab 25. September mit "Lohengrin" auf den deutschen Romantiker.

Überdies bringt der Herbst für eines der beiden Musicalhäuser der Vereinigten Bühnen Wien (VBW) Veränderungen. Im Raimund Theater beginnt am 4. September das neue Jahr unverändert mit dem Udo-Jürgens-Medley "Ich war noch niemals in New York". Im Ronacher hingegen feiert am 15. September das von Whoopi Goldberg koproduzierte "Sister Act" seine Premiere. Ebenfalls unter der Ägide der VBW startet überdies am 24. September das Projekt "Woyzeck & The Tiger Lilles" nach den Büchner-Fragmenten in der Halle E des Museumsquartiers. Unter der musikalischen Leitung von Christian Kolonovits sind Schauspieler wie Raphael von Bargen, Ben Becker oder Joachim Bißmeier zu sehen.

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