Kultur

Udo Jürgens' Biografie im TV

"Der Mann mit dem Fagott" ist am Donnerstag und Freitag auf ORF 2 (20.15 Uhr) zu sehen. Warum der Film nicht "Der Mann mit dem Klavier" heißt und anderes Wissenswertes.

Von Anna Gasteiger

05.12.11, 08:42

Udo Jürgens hat in den letzten Wochen viel gesprochen über den zweiteiligen Fernsehfilm "Der Mann mit dem Fagott", der am Donnerstag und Freitag (20.15, ORF 2) anlässlich seines 77. Geburtstages ausgestrahlt wird. Ist bei Pressekonferenzen aufgetreten, hat Interviews gegeben. Eines wurde er nie müde zu betonen: Die Verfilmung seiner 2004 erschienen Familienbiografie handle nicht hauptsächlich von ihm, sondern erzähle europäische Geschichte. Aber was hat ein Fagott damit zu tun? Und kommt Udo Jürgens in dem Film trotzdem vor? Fünf Fragen, fünf Antworten.

Warum heißt der Film "Der Mann mit dem Fagott" und nicht z. B. "Der Mann mit dem Klavier"?

Udo Jürgens' Großvater Heinrich Bockelmann ließ sich Ende des 19. Jahrhunderts von den Klängen eines Fagottspielers dazu bewegen, nach Moskau zu gehen und dort sein Glück zu versuchen. Der Mann mit dem Fagott zog sich seitdem leitmotivisch durch die wechselhafte Geschichte der Familie Bockelmann und bildet auch die Rahmenhandlung des Films.

Erzählt der Film die Lebensgeschichte von Udo Jürgens?

Teilweise. Der Film erzählt abwechselnd das Schicksal der Familie Bockelmann und die Geschichte des jungen Udo Jürgens: von seinen frühen Zeiten als Barpianist in Salzburg bis hin zu seinem großen Durchbruch beim Song Contest und dem ersten Auftritt im Bademantel.

Spielt Jürgens selber mit?

Ja. In der Rahmenhandlung - sein Manager erzählt ihm nach einem Konzert, dass die lange verloren geglaubte Bronzestatue eines Fagottspielers in Moskaus wieder aufgetaucht ist - spielt Jürgens sich selbst. Den jugendlichen Udo Jürgens spielt David Rott.

Wer war Heinrich Bockelmann?

Udo Jürgens' Großvater Heinrich Bockelmann wanderte 1892 von Bremen nach Moskau aus und machte dort Karriere als Bankier. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er mit seiner Familie - u. a. Sohn Rudi, Udo Jürgens' Vater - nach Schweden fliehen.

Wie viel Österreich kommt vor?

Viel. Die Teile des Films, die Udo Jürgens' Kindheit schildern, spielen in Kärnten. In Salzburg erprobte er sich als junger Musiker. Auch österreichische Schauspieler wirken mit. Fanny Stavjanik spielt Jürgens' Mutter. In kleineren Rollen: Andreas Lust, Otto Tausig, Fritz Hammel, Alexander Lutz, Nicole Beutler u. a.