TV-Tipp: Ein Abend mit Haneke

TV-Tipp: Ein Abend mit Haneke
Der ORF III würdigt am Freitag den preisgekröntesten Filmregisseur Michael Haneke einen ganzen Abend lang.

Jetzt hat sich die Nation lange genug mit André Hellers Geburtstag beschäftigt. Zeit für einen anderen, wirklich runden: Österreichs wohl preisgekröntester Filmregisseur Michael Haneke feiert nächste Woche seinen 70er. Zwar mag er Geburtstage nicht, auf ORF III wird dennoch gebührend begangen. Am Freitag steht ein ganzer Haneke-Abend auf dem Programm.

Eröffnet wird mit seinem Preis überhäuften "Das weiße Band" (20.15 Uhr): In intensiven schwarz-weißen Bildern werden da mysteriöse Geschehnisse in einem deutschen Dorf am Vorabend des Ersten Weltkriegs erzählt. Das weiße Band diente damals zur demütigenden, weil für alle sichtbaren Bestrafung von Kindern. Eine Geschichte der Erziehung (und des daraus folgenden Faschismus) ist es, die in dem bisher wohl populärsten Film Hanekes thematisiert wird.

Weniger populär, dafür aber großmeisterlich und radikal ist sein erster Kinofilm "Der Siebente Kontinent" (1988), in dem eine Familie beschließt, Selbstmord zu begehen (1.40 Uhr). Davor gibt es den wohl umstrittensten Haneke-Film zu sehen: "Funny Games" (1997), in dem zwei Jugendliche eine Kleinfamilie überfallen und terrorisieren. Der Film ging schon deshalb in die Filmgeschichte ein, weil Haneke ihn bis auf den letzten Kader zwei Mal verfilmte. Dem Original mit Ulrich Mühe und Susanne Lothar (dieses wird auch ausgestrahlt) folgte ein von ihm selbst inszeniertes US-Remake mit Naomi Watts.

Abgerundet wird der Abend mit "24 Wirklichkeiten in der Sekunde" (22.40 Uhr), in dem die beiden jungen Filmemacherinnen Eva Testor und Nina Kusturica den Vielarbeiter porträtieren.

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