Tödliches Asbest in der Scala: Ermittlungen gegen elf Personen

Das Teatro all Scala in Mailand
Sieben Todesfälle sollen mit der Asbestverkleidung in dem berühmten Opernhaus zusammenhängen. Auch vier ehemalige Mailänder Bürgermeister müssen sich verantworten.

Die Mailänder Staatsanwaltschaft ermittelt um tödliches Asbest in der Scala, der im Zeitraum zwischen Mitte der Siebzigerjahre bis 2002 mindestens sieben Todesfälle verursacht haben soll. Ermittlungen wurden gegen elf Personen, darunter vier ehemalige Bürgermeister Mailands im Zeitraum von 1976 bis 1997, aufgenommen, berichtete die Tageszeitung La Stampa.

Die Ex-Bürgermeister seien in ihrer Funktion als Scala-Präsidenten nicht ihren Aufsichtspflichten für die Sicherheit und die Gesundheit des Scala-Personals aufgekommen, lautet der Vorwurf. Die Ermittlungen betreffen auch den ehemaligen Scala-Intendanten Carlo Fontana und andere technische Direktoren im Theater. Die ehemaligen Bürgermeister sollen in den nächsten Wochen befragt werden.

Auch Opernsängerin gestorben

Das Asbest wurde für die thermische Isolierung des Theaters verwendet. Auf asbestbedingte Krankheiten sei laut den Ermittlern mit Sicherheit der Tod eines Feuerwehrmannes, eines Bühnentechnikers, sowie der Opernsängerin Edith Martelli zurückzuführen. Nach Renovierungsarbeiten zwischen 2002 und 2004 wurde vom Theater jegliche Spur von Asbest entfernt.

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