Ein musikalisches Dokument mit Ewigkeitsanspruch

14 CDs und zwei DVDs dokumentieren Wagners „Ring des Nibelungen“ aus der Staatsoper mit Christian Thielemann am Pult.

Von diesem ‚Ring‘ werden die Wiener Opernfans noch in Jahren schwärmen“ – das war im November 2011 im KURIER zu lesen. Damals nämlich realisierte Christian Thielemann seinen ersten und bis dato einzigen „Ring des Nibelungen“ im Haus am Ring. Und wer dabei war, wird sich dankbar erinnern: An der Staatsoper herrschte ein künstlerischer Ausnahmezustand, der vom Publikum nach jedem Teil der Tetralogie mit nicht enden wollenden Ovationen und Jubel -Rufen quittiert wurde. Wagner-Ekstase in Reinkultur.

Der Hauptgrund: Dirigent Christian Thielemann und das vollendete Orchester. Denn Thielemann und die stets vollendet-philharmonisch aufspielenden Musiker brachten einen Wagner-Kosmos zum Klingen, wie man ihn nur in ganz seltenen Fällen zu hören bekommt.

Jetzt ist dieser „Jahrhundert-Ring“ auf CD (bei Deutsche Grammophon) auf 14 CDs erschienen. Und er hat nichts von seiner einstigen Faszination eingebüßt.

Der Klangzauberer

Ein musikalisches Dokument mit Ewigkeitsanspruch
Denn der große Klangmagier Christian Thielemann zaubert bei „Rheingold“, „Walküre“, Siegfried“ und „Götterdämmerung“ virtuos; die Wiener sind auch auf Tonträger zum Niederknien. Diese „Ring“-Interpretation zählt zu den absoluten Meister-„Ringen“ – wie auch jene von Boulez, Solti, Karajan, Furtwängler oder Keilberth (ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit).

Zumal Thielemann auch großartige Sänger zur Verfügung hatte: Stephen Gould als Siegfried, Katarina Dalayman (in der „Walküre“) und Linda Watson als Brünnhilden, Albert Dohmen als Wotan/Wanderer, Christopher Ventris (Siegmund), Waltraud Meier (Sieglinde), Eric Halfvarson als Hunding bzw. Hagen, Tomasz Konieczny als Alberich, Adrian Eröd (Loge), Wolfgang Schmidt (Mime), Ain Anger (Fafner), etc. – sie alle sind Teile von Thielemanns Wagner-Universum.

Besonders schön: Auf zwei DVDs wird der „Ring“ analysiert, sieht man Thielemann und die Musiker bei der Arbeit. Das ist Freude pur.

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