Thielemanns nächster Triumph in Salzburg

Thielemanns nächster Triumph in Salzburg
Kritik: Nach Wagners "Parsifal" brilliert Dirigent Christian Thielemann auch beim erstem Orchesterkonzert im Großen Salzburger Festspielhaus.

Nach der Opernproduktion der Salzburger Osterfestspiele, Wagners „Parsifal“, hatte es Lobeshymnen für Dirigent Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle gegeben – und nicht wenige Besucher hätten eine konzertante Aufführung diesem szenischen Käse vorgezogen.

Nun, bei Thielemanns erstem Orchesterkonzert im Großen Salzburger Festspielhaus am Pult der Dresdner, ging dieser Wunsch über Umwege in Erfüllung: Fokussiert auf das Wesentliche, die Musik, ist ein Abend mit diesem Dirigenten und diesem Klangkörper im Moment kaum überbietbar. Dem lange währenden Applaus nach zu urteilen, kann man jetzt schon festhalten: Wenn dieses Festival eine Zukunft hat, dann in dieser Kombination.

Deutsches Requiem

Nach einem Konzert unter Myung-Whun Chung (mit Werken von Weber, Beethoven, Mahler) betrat Thielemann am Montag selbst das Podium, um das „Deutsche Requiem“ von Brahms zu gestalten. Er nahm sich dafür viel Zeit, setzte auf sensible Details statt auf große Gesten, animierte das fabelhafte, stets weich und sanft tönende Orchester zu einer nobel zurückhaltenden Lesart, ohne dabei die mächtigen Passagen mit dem phänomenalen Chor des Bayerischen Rundfunks zu vernachlässigen.

Die Gesangssolisten – Christiane Karg mit schönem und klarem Sopran und Michael Volle mit zu beeindruckender Phrasierung fähigem Bariton – passten ideal ins Konzept eines trostspendenden Werkes statt einer rein traurigen Totenmesse. Besser wird man dieses Requiem so schnell nicht realisiert hören.

KURIER-Wertung: ***** von *****

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