Die Bühne bleibt auch 2015 Welt

Holt sich in der Burg als Kleists "Käthchen" ihren Ritter: Sarah Viktoria Frick (mit Fabian Krüger)
Die wichtigsten Wiener Premieren der kommenden Monate im Überblick – von Burg bis Scala.

Das Burgtheater startet mit einem prominent besetzten Gastspiel ins neue Jahr: Klaus Maria Brandauer spielt in Peter Steins Inszenierung von Samuel Becketts "Das letzte Band" (4. und 6. Jänner, Akademie).

Am 24. Jänner folgt im Haupthaus eine gewichtige Premiere: David Bösch inszeniert Kleists "Das Käthchen von Heilbronn" mit der wunderbaren Sarah Viktoria Frick in der Titelrolle und Fabian Krüger als Wetter von Strahl.

Weitere Premieren: Bahrs "Das Konzert" (Februar, mit Regina Fritsch und ihrer Tochter Alina), Schimmelpfennigs "Das Reich der Tiere" (Februar), Tolstois "Die Macht der Finsternis" (März), Jelineks "Die Schutzbefohlenen" (März), Labiches "Die Affäre Rue de Lourcine" (April), Sophokles’ "Antigone" (Mai), Ibsens "John Gabriel Borkman" (Mai).

Die Bühne bleibt auch 2015 Welt
theatervorschau
Auch dieJosefstadteröffnet das Jahr mit spektakulären Premieren: Am 22. Jänner wird in den Kammerspielen das neue Stück von Erfolgsautor Daniel Glattauer uraufgeführt ("Die Wunderübung"– über ein zerstrittenes Paar beim Eheberater), am 29. folgt im Haupthaus die Uraufführung von Felix Mitterers "Der Boxer" (mit Gregor Bloéb als von den Nazis verfolgter Sportler).

Im März kommen Thomas Bernhards "Am Ziel" und "Schon wieder Sonntag" mit Otto Schenk (Helmuth Lohner inszeniert), im April "Kafka" von Elmar Goerden, im Mai "Aufstieg und Fall von Little Voice" von Jim Cartwright (eine Tragikomödie über eine Sängerin, die berühmt wird, weil sie perfekt Stimmen imitieren kann).

Die Bühne bleibt auch 2015 Welt
Andrea Eckert
DasVolkstheatergeht mit Andrea Eckert und Günter Franzmeier starbesetzt ins neue Jahr: Am 23. Jänner hat "Gift" von Lot Vekemans Premiere – eine Geschichte über Ex-Ehepartner, die am Grab des Sohnes wieder aufeinandertreffen. Der scheidende Hausherr Michael Schottenberg inszeniert.

Ende Februar folgt "Haben" von Julius Hay – eine bitterböse Geschichte über ein Dorf, in dem die Frauen systematisch ihre Männer vergiften. Ende April kommt dann einer der Klassiker schlechthin: Shakespeares "Sommernachtstraum" in einer Fassung von Michael Schottenberg, der auch Regie führt.

Im Juni schließlich geht die Saison mit einem bemerkenswerten Abend zu Ende: Unter dem Titel "Volkstheater!" werden selten gespielte Kurzstücke von österreichischen Autoren wie Konrad Bayer, Werner Schwab oder Thomas Bernhard aufgeführt – aber auch neue Minidramen von Julya Rabinowich, Thomas Arzt oder Kathrin Röggla.

Auch die Wiener Off-Bühnen haben Spannendes vor: So wird im TAG am 24. Jänner die aus Krankheitsgründen verschobene Uraufführung von Gernot Plass’ "Faust-Theater" nachgeholt, Julian Loidl übernimmt die Hauptrolle. Im März folgen die Sophokles-Bearbeitung "Kreon", im Mai dann "Bluad, Roz und Wossa" (Christian Suchy zeigt seine Sicht von "Romeo und Julia").

Das "Werk X" in Meidling zeigt ab 22. Jänner die berühmte "Proletenpassion" in neuer Fassung (musikalische Leitung: Eva Jantschitsch und Knarf Rellöm), ab 5. Februar eine Bühnenversion des "Ulysses" (als Koproduktion mit dem Berliner Ballhaus Ost), ab 7. Mai die Revolutions-Groteske "Blueberry Hill, ich kann nicht mehr".

Der Rabenhof spielt ab 11. Jänner "Robinson Crusoe" als Mediensatire für Kinder und Jugendliche, ab 10. Februar ermittelt Gregor Seberg als schräger Kiberer am Brunnenmarkt ("Schwert des Ostens"), die Musik liefert Gerald Votava.

Die Drachengasse startet am 12. Jänner mit der Wiederaufnahme von Elfriede Hammerls "Kleingeldaffäre". Das Theater Scala eröffnet das Jahr mit "Moonlight & Magnolia"(ab 8. Jänner), es folgen "Café zur Barrikade" (Februar), "Das Leben der Bohème" (März), "Love For Love" (April), "Oberst Redl" (Mai) und "Der Unbestechliche" (Juni).

Das Landestheater Niederösterreich eröffnet spektakulär das Jahr: Am 23. Jänner hat Sartres "Die schmutzigen Hände" Premiere. Die Inszenierung ist das Debüt der niederländischen Regisseurin Maaike van Langen in St. Pölten. Im Ensemble: der langjährige Burgschauspieler Juergen Maurer.

Die erste große Schauspielpremiere am Landestheater Linz kommt Ende März: Ibsens überlebensgroßes "dramatisches Gedicht" "Peer Gynt".

Das Schauspielhaus Graz hat ab 15. Jänner Gert Jonkes "Erinnerung der Gegenwart" im Spielplan, es inszeniert die mehrfach preisgekrönte Christiane Pohle. Am Tag darauf folgt Camus’ "Das Missverständnis" (mit dem Puppenspieler Nikolaus Habjan). Weitere Produktionen: "La Passé – Das Vergangene" (nach dem gleichnamigen Film von Asghar Farhadi, Februar), "The Life And Death Of Martin Luther King" (Februar), "Woyzeck" (März) und Oscar Wildes "Salome" (April).

Das Salzburger Landestheater startet mit der Musik-Comedy "Spanisch für Anfängerinnen" ins neue Jahr (23. 1., Kammerspiele). Im Haupthaus steht ab 29. Jänner Karl Merkatz in "www.brandnerkasper.at" auf der Bühne. Volkmar Kamm hat die berühmten Geschichten um den alpenländischen Don Quijote neu gefasst. Im Februar kommt "Nach Europa/Übers Meer" (Auswanderer-Schicksale nach einem Roman und einer bewegenden Reportage), im März Schnitzlers "Anatol".

Das Tiroler Landestheater zeigt ab 9. Jänner "Die Comedian Harmonists", die musikalische Einrichtung stammt von Franz Wittenbrink (es geht um die berühmte und tragische Geschichte der legendären Gesangstruppe der Zwanziger- und Dreißigerjahre). Und natürlich gibt es alle Hits – von "Veronika, der Lenz ist da" bis "Mein kleiner grüner Kaktus". Im März folgt "Andorra", im April "Cabaret". Die Kammerspiele zeigen ab 17. Jänner Ödön von Horváths Tragödie "Der jüngste Tag".

Das Landestheater Vorarlberg bringt am 13. Jänner "Bluthochzeit" von Federico García Lorca heraus: Sigrid Herzogs Inszenierung versucht ein "Gesamtkunstwerk", Schauspiel, Musik und Tanz werden verbunden. Im März kommen die Krimikomödie "Acht Frauen" und eine Bearbeitung von Orwells "1984", im April folgt "Cyrano de Bergerac", Hans Escher inszeniert.

Am Stadttheater Klagenfurt wird ab März "Geschichten aus dem Wiener Wald" gespielt. Im Ensemble; Therese Affolter und Pauline Knof.

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