Theaterpremiere wegen eines Stromausfalls verschoben

Theaterpremiere wegen eines Stromausfalls verschoben
Das Wiener Theater Scala musste die Premiere von "Glaube Liebe Hoffnung" um einen Tag verschieben. Ein Premierenbericht der dunklen Sorte.

Kleinere technische Pannen kommen bei Theaterpremieren immer wieder vor. Aber dass ein Premierenabend kurzfristig komplett abgesagt werden muss, ist eine Rarität. Dem Wiener Theater Scala und seinem Direktor Bruno Max ist dieser schlimmste aller Fälle am Dienstagabend passiert. "Glaube Liebe Hoffnung", "ein kleiner Totentanz" von Ödön von Horvath, hätte ab 19:45 Uhr gespielt werden sollen. Die Schauspieler fieberten der Premiere entgegen. Aber auf der Bühne gab es kein Licht. Auch das Publikum stand im Foyer teilweise im Dunklen.

Zunächst dachte man als Besucher noch an einen atmosphärischen Kunstgriff, schließlich heißt Max' Kompanie "Theater zum Fürchten". Außerdem spielt Horvaths Drama in finsteren Zeiten von Rezession und Arbeitslosigkeit. Aber als der Direktor gemeinsam mit Helfern hektisch den Sicherungskasten überprüfte und das Premierenpublikum alle fünf Minuten weitervertrösten musste, war klar: Hier liegt ein partieller Stromausfall vor, wodurch an eine geordnete Abwicklung des Theaterabends nicht zu denken war. Veraltete Leitungen aus dem Nebenhaus dürften zu dem Ausfall geführt haben, so Bruno Max, denn die Elektrik des Theaterhauses in der Wiedner Hauptstraße sei erst kürzlich vollständig kontrolliert worden.

Krisenmanagement

Die Hoffnung schwand schließlich minütlich, der Glauben an einen verzögerten Beginn der Premiere ebenfalls. Gegen halb neun Uhr erfolgte dann die endgültige Absage. Max erklärte die missliche Lage und übte sich in Krisenmanagement: Eigentlich sei am Tag nach der geplanten Premiere spielfrei, aber alle Schauspieler hätten am Mittwoch, 4. Dezember, Zeit und man könne daher auf diesen Termin ausweichen. Die Karten behalten ihre Gültigkeit, wer den Termin aber nicht wahrnehmen könne, bekomme sein Geld zurück. Da manche Besucher davon Gebrauch machten, gab es für den zweiten Premierenversuch noch Karten, hieß es am Mittwoch aus dem Theater Scala.

INFO: "Glaube Liebe Hoffnung - ein kleiner Totentanz" von Ödön von Horvath. Ersatztermin für die Premiere: 4.12.2013, 19:45 Uhr. Theater Scala, Wiedner Hauptstraße 106-108, Wien 5; Karten unter Tel. 01/544 20 70

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