"The Commuter": Falscher Passagier im Pendlerzug

Vera Farmiga und Liam Neeson in "The Commuter"
Solider Thriller atmet den Geist von Hitchcock.

Welche Art von Mensch er sei, will eine geheimnisvolle Frau von Michael MacCauley wissen. "Schon besser gelacht!", könnte er sagen, denn er hat gerade seinen Job verloren.

Liam Neeson spielt diesen Mann, der bis zu seiner Entlassung täglich ins New Yorker Großraumbüro einer Versicherung pendelte, immer mit dem gleichen Zug. Mit der Antwort auf die zu Beginn des Films gestellt Existenzfrage lässt sich Michael Zeit – bis der Pendlerzug den Bahnhof erreicht. Dort soll er für die richtige Antwort einen Koffer voll Geld bekommen.

Zumindest hat ihm das die schöne und mysteriöse Fremde versprochen. Außerdem soll Michael eine Person finden, die nicht in den Zug gehört. Daraus ergibt sich für diesen Action-Film eine geradezu klassische Einheit von Zeit und Raum: Ohne zu wissen, für wen er arbeitet und welches Geheimnis den rätselhaften Passagier umgibt, macht sich Michael auf die Suche.

Viel Zeit hat er nicht, dafür ist der Raum – ein paar Waggons -– überschaubar. Findet er die richtige Antwort und den falschen Passagier kann er in Dollarscheinen baden. Schafft er es nicht, würde das den Tod seiner Frau und seines Sohnes bedeuten.

Nach dem von Hitchcock abgeschauten, durchaus fesselnden Beginn nimmt die Spannungskurve des handwerklich soliden Actionthrillers leider kontinuierlich ab. Man ahnt weit vor dem Ende, dass die ganze Sache kein gutes Ende nehmen wird – und ahnt sogar welches.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: GB/USA 2018. 104 Min. Von Jaume Collet-Serra. Mit Liam Neeson, Vera Farmiga.

KURIER-Wertung:

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