Tenor Alagna: "Akrobat aus Leidenschaft“

Tenor Alagna: "Akrobat aus Leidenschaft“
Der italo-französische Startenor Roberto Alagna singt am Ring, hat eine neue CD und sehr viele Pläne.

Wenn er auf der Bühne steht, ist immer was los. Musikalisch und auch auf emotionaler Ebene. Denn Roberto Alagna gehört zu jenen Tenören, die niemanden kalt lassen. „Das ist doch gut so“, lacht der Publikumsliebling, der am Mittwoch an der Wiener Staatsoper einen Liederabend geben wird. Alagna: „Darauf freue ich mich sehr, denn Wien ist für jeden Sänger etwas ganz Besonderes, und ich will das Publikum einfach verwöhnen.“

Auf dem Programm steht so ungefähr alles, was in der Oper gut und teuer ist. Aber: „Ich werde auch unbekannte Arien singen. Ich habe dieses Programm als eine Art Reise durch die Musikgeschichte konzipiert. Lassen Sie sich überraschen!“

Weniger überraschend ist, dass Alagna auf seiner aktuellen CD „Pasión“ (Deutsche Grammophon) lateinamerikanische Lieder interpretiert. „Das ist kein Versuch, ins Crossover zu gehen. Diese Musik macht einfach Freude, man fühlt sich wohl und glücklich, wenn man das hört.“ Alagna lachend: „Bei der Präsentation des Albums habe ich das auch einigen älteren Damen erklärt. Ich habe ihnen gesagt: ,Wenn Sie das kaufen, dann bleiben Sie viel länger jung. Und die Damen haben die CD gekauft und es noch nicht bereut.“

Jungbrunnen

Musik als Jungbrunnen – das ist auch Alagnas Credo. „Ich lebe für die Musik, sie gibt mir so unendlich viel Energie. Ich könnte täglich stundenlang singen“, erklärt der mit der berühmten Sopranistin Angela Gheorghiu verheiratete Kosmopolit.

Dabei wollte Alagna als Kind zum Zirkus. „Ich habe davon geträumt, Akrobat zu werden. Das ist nach wie vor in mir drinnen. Deshalb kann es schon vorkommen, dass ich mitten in einer Vorstellung, wenn es passt, das eine oder andere Rad schlage oder mich sonst akrobatisch einbringe. Ich bin – auch in stimmlicher Hinsicht – ein Akrobat aus Leidenschaft.“

Wien Und was wird der Akrobat an der Staatsoper singen? „Ich habe mit Direktor Dominique Meyer ein gutes Verhältnis. Meyer wollte mich für die Premiere von ,Les Troyens’ von Berlioz. Aber da war ich nicht frei. Also kommen Donizettis ,Elisir‘, Verdis ,Ballo‘, Massenets ,Werther‘ und Ähnliches. Und eines Tages möchte ich den Otello singen.

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