Suhrkamp Verlag: Keine Bedrohung durch Antrag

Der Suhrkamp Verlag glaubt nicht, dass der Auflösungsantrag des Gesellschafters Hans Barlach durchgeht.

Der Suhrkamp Verlag sieht sich durch den langjährigen Streit mit seinem Minderheitsgesellschafter Hans Barlach nicht von Auflösung bedroht. Suhrkamp-Rechtsanwalt Peter Raue sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag in Berlin: "Wir glauben, dass der Auflösungsantrag von Herrn Barlach keinen Erfolg hat, weil ihm jede Substanz fehlt."

Zugleich appellierte Raue an Barlach, seinen Anteil an dem Verlag zu verkaufen. "Wir haben schon immer das Angebot gemacht, die Anteile zu einem vernünftigen Preis zu übernehmen. Dafür wäre aber eine Bewertung des Verlags nötig", sagte Raue.

Die von Suhrkamp-Chefin Ulla Unseld-Berkéwicz geführte Unseld-Familienstiftung hält 61 Prozent am Verlag. Hans Barlach ist über die Medienholding Winterthur mit 39 Prozent beteiligt.

Verlagsauflösung beantragt

Vor dem Frankfurter Landgericht hatte der Enkel des Bildhauers Ernst Barlach am Mittwoch die Auflösung der gesamten Gesellschaft beantragt, falls seiner Klage auf Ausschluss von Gesellschafterin Unseld-Berkéwicz nicht stattgegeben werden sollte.

Der Vorsitzende Richter Norbert Höhne hatte erklärt, mit einer Auflösung des Verlags würde "einer der namhaftesten Teilnehmer am Literaturbetrieb der Nachkriegszeit" verschwinden. Raue betonte, dies sei lediglich ein Hinweis auf die Folgen von Barlachs Antrag gewesen. Zum Ausgang des Verfahrens habe sich der Richter in keiner Weise geäußert. Die Entscheidung soll am 13. Februar 2013 verkündet werden.

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