Steirischer Herbst: Literaten kritisieren Brandl-Bestellung

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Aufruf von Jelinek, Turrini und vielen weiteren Schriftstellern gegen die FPÖ-Kulturpolitik in Graz

Die Bestellung von Ernst Brandl zum Aufsichtsratsmitglied des Festivals Steirischer Herbst sorgt für Aufregung: 65 heimische Schriftsteller – von Elfriede Jelinek und Peter Turrini bis zu Barbara Frischmuth und Gerhard Ruiss – fordern eine sofortige Umbesetzung.

In der Erklärung heißt es, dass Brandl, Pressesprecher des FPÖ-Vizebürgermeisters Mario Eustacchio, "das Gegenteil von dem" sei, was den Steirischen Herbst ausmache: "Er kann und wird nichts zum Ansehen des Festivals beitragen, er kann es nur schädigen." Man werde nicht stillschweigend zusehen, wie die Bedeutung des Steirischen Herbstes "in einer Mischung aus Ignoranz und Mutwillen zerstört wird".

Weiters heißt es: "Wir fordern die umgehende Neubesetzung des Aufsichtsrates mit jemandem, der den fachlichen Anforderungen und einem Mindestmaß an politischer Offenheit entspricht. Sollte die FPÖ Graz selbst über keine Funktionärinnen und Funktionäre mit diesem Anforderungsprofil verfügen, soll sie diese Aufgabe einem/einer von ihr bestellten qualifizierten Eigentümervertreter/in übertragen."

Wie der KURIER berichtete, prahlt die rechte Zeitschrift Zur Zeit damit, dass ihr Ex-Mitarbeiter Brandl das "neue Feindbild für Grazer Kulturmarxisten" sei.

Unterzeichnet haben den Aufruf unter anderem: Olga Flor, Karl-Markus Gauß, Klaus Zeyringer, Alfred Komarek, Robert Schindel, Jochen Jung, Elfriede Jelinek, Doron Rabinovici, Sabine Gruber, Martin Amanshauser, Franz Schuh, Evelyn Schlag, Peter Waterhouse, Gustav Ernst, Julya Rabinowich, Peter Henisch, Michael Stavaric, Alois Hotschnig, Josef Haslinger, Karl Markovics, Renate Welsh, Peter Turrini, Lydia Mischkulnig, Kathrin Röggla, Anna Mitgutsch, Barbara Frischmuth, Elfriede Hammerl, Paulus Manker, Lukas Resetarits, Kurt Palm und Gerhard Ruiss.

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