"Don Carlos" ist an den Ring zurückgekehrt

Oper
Nadia Krasteva steht als Eboli im Mittelpunkt des „Don Carlos“ in der Staatsoper.

Der Mezzosopranistin Nadia Krasteva sei Dank. Vor allem ihre Präsenz und Energie hielten die Sparflamme, auf der „Don Carlos“ anfänglich köchelte, am Leben. Die Staatsoper zeigt wieder Giuseppe Verdis fünfstündige französische Urfassung der Schiller-Oper. Nur langsam nahm die Vorstellung am Dienstag Fahrt auf.

2004 heftigst diskutiert, sind Peter Konwitschnys Regieeinfälle bei der 30. Aufführung mittlerweile zur willkommenen Abwechslung mutiert. Die amüsante Geschichte, die sich während Ebolis Traum abspielt (die Ballettmusik ist ein musikalischer Höhepunkt des Abends) und die berühmt-berüchtigte Autodafé-Szene, die das Publikum mir nichts dir nichts in Statisten verwandelt. Aktuell waren es kleine Details, die nicht so recht wirken wollten, mitunter weil die letzte Intensität in der Ausführung fehlte.

Bis auf das erfreuliche Rollendebüt von Jinxu Xiahou als Lerma bzw. Herold waren alle Sänger in der jeweiligen Partie dem Publikum bereits bekannt. Wenig aufregend die männlichen Stimmen: Yonghoon Lee als Don Carlos, Kwangchul Youn als Philipp II., George Petean als Posa und Alexandra Moisiuc als Großinquisitor. Verbindlicher die Damen: Iano Tamar als Elisabeth und die bereits erwähnte Nadia Krasteva als Eboli. Routiniert Bertrand de Billy am Pult des vorzüglichen Staatsopernorchesters.

KURIER-Wertung: *** von *****

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