Spiras Erfolge für die Zweisamkeit

Spiras Erfolge für die Zweisamkeit
Zum Abschluss der 15. Staffel der "Liebesg'schichten und Heiratssachen" spricht Elizabeth T. Spira mit "alten" Kandidaten.

Peinlich sei ihr Auftritt gewesen, aber auch "speziell". Die 35-jährige Zürcher Polizistin Beryl berichtet, wie es ihr bei den Dreharbeiten zu "Herzklopfen" gegangen ist. "Herzklopfen" ist eine Schweizer Kuppelshow, deren Macher, der Dokumentarfilmer Pino Aschwanden, ein erklärter Fan der österreichischen Filmemacherin Elizabeth T. Spira und ihrer "Liebesg'schichten und Heiratssachen" ist. Der Schweizer Nachahmungsversuch des erfolgreichen österreichischen Formats ist nicht der einzige. Auch ein Münchner Fernsehsender hat sich bei der Spira gerührt, erzählt sie, und in Österreich hat ein Privater einmal versucht, die richtigen Deckel für Töpfe zu finden.

Unerreicht

Gelungen ist aber bisher noch niemandem, was die die 68-jährige Journalistin zustande gebracht hat: kuppeln, unterhalten, Quoten einfahren. Durchschnittlich 912.000 Seher waren in der vergangenen Saison dabei. Die Rekordquoten von 2010 mit 1,08 Millionen Sehern hat die ungewöhnliche Partnersuche damit heuer zwar nicht erreicht - aber zu den erfolgreichsten Fernsehmacherinnen gehört Spira nach wie vor. Kein Wunder, dass der scheidende Programmdirektor Wolfgang Lorenz einst via Presseaussendung im Namen des ORF um ihre Hand bat.

Bilanz

Zwar muss sich Spira immer wieder mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sie führe Kandidaten vor - Stichwort: Großaufnahmen von fragwürdigen Deko-Teilen. Andererseits ist ihr hoch anzurechnen, dass in ihrer Sendung auch Menschen mit außergewöhnlichen Lebenswegen ihr Herz öffnen dürfen. Männer dürfen weinen, alte Menschen dürfen sich nach körperlicher Liebe jenseits von bloßem Handerlhalten sehnen.

In der der Bilanzsendung (Montag, ORF 2) erzählt der 50-jährige Wirt Pepi, wie er vor fünf Jahren durch die "Liebesg'schichten" den Alois gefunden hat: "Es war Liebe auf den ersten Blick." Nun möchte er sich aber von seinem Freund, der ihn noch immer "wie am ersten Tag liebt", trennen und sucht für ihn einen neuen Mann. Günther, 51-jähriger Pensionist aus Wien-Donaustadt, sehnte sich nach einer "verschmusten Frau, mit der ich am Abend kuscheln kann". Gleich nach der Sendung hat er Petra, Mutter zweier Söhne, getroffen und sich sofort in sie verliebt. Jutta, 50-jährige Raumpflegerin und Rapid-Fan aus Wien-Meidling, war vier Jahre lang allein, bis sie via "Liebesg'schichten" ihre Traumfrau fand. Mit ihr ist das Leben nun "wunderwunderschön, und die Liebe ist supersupertoll". Gut gelaufen ist es auch für Alfred, einen 66-jährigen Witwer aus Niederösterreich. 770 Damen interessierten sich für ihn. 20 von ihnen hat er schon getroffen. Die meisten haben ihm gefallen. Er könnte sich nun vorstellen, mit mehreren Frauen zusammenzuleben.

TV-Tipp: "Liebesg'schichten und Heiratssachen", Montag (10. Oktober), 20.15 Uhr , ORF 2

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