Regisseur Edouard Molinaro ist tot

Regisseur Edouard Molinaro ist tot
Der Regisseur von Filmen wie "Ein Käfig voller Narren" starb im Alter von 85 Jahren in Paris.

Mit seinen schrillen Komödien brachte der Franzose Edouard Molinaro weltweit Millionen Menschen zum Lachen. Vor allem in den 1960ern und 1970ern kreierte er Klassiker wie das turbulente Kammerspiel "Oscar", 1980 war seine überdrehte Komödie "Ein Käfig voller Narren" sogar für drei Oscars nominiert und gewann einen Golden Globe. Am Samstag starb der Regisseur und Drehbuchautor 85-jährig in Paris.

Molinaro brachte im Laufe seiner langjährigen Karriere Stars wie Brigitte Bardot, Louis de Funes und Jean-Paul Belmondo auf die Leinwand. Die meisten seiner Filme wurden auch im deutschsprachigen Raum zu Erfolgen an den Kinokassen, darunter der Thriller "Der Mörder kam um Mitternacht" mit Lino Ventura, die Horrorkomödie "Die Herren Dracula" mit Christopher Lee, "Der Antiquitätenjäger" mit Alain Delon und "Der große Blonde auf Freiersfüßen" mit Pierre Richard. Im Krankenhaus erlag der Regisseur nun den Folgen einer Lungenerkrankung.

Der in der Nähe von Bordeaux 1928 geborene Molinaro schuf weit mehr als 50 Werke - die ebenso unterschiedlich wie originell sind: Mit Brigitte Bardot und Anthony Perkins zum Beispiel drehte Molinaro den erfolgreichen Film "Die Verführerin" (1964). Im gleichen Jahr folgte "Jagd auf Männer" mit Jean-Paul Belmondo und Ende der 1960er Jahre "Oscar" und "Louis, der Giftzwerg" mit dem legendären Louis de Funes, die Molinaros Ruf als Spezialist für turbulente Komödien begründeten. "Ich suche nach einem Stil, der nicht der einer reinen Komödie sein soll, ich möchte einen gewissen Realismus hinzufügen", sagte Molinaro einmal über seinen Regie-Stil, der aus Spannung, Esprit und etwas Melancholie besteht.

Vielen Fans bleibt Molinaro sicher auch wegen der überspitzten Komödie "Ein Käfig voller Narren" (1978) mit Michel Serrault und Ugo Tognazzi in Erinnerung: Darin wird das unkonventionelle Leben eines schwulen Paares auf den Kopf gestellt, als der Sohn von einem der beiden Männer die konservative Familie seiner Verlobten nach Hause bringt - ein herrlicher Clash der Kulturen. Knapp 20 Jahre später wurde der Stoff auch in Hollywood verfilmt: mit Stars wie Robin Williams, Nathan Lane und Gene Hackman.

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