Song Contest: Mit bloßen Füßen zur Sangeskrone

Emmelie de Forest schaffte mit "Only Teardrops" den erwarteten Favoritensieg. Österreich schnitt letztlich enttäuschend ab.

Dänemark hat den Eurovision Song Contest 2013 ganz klar gewonnen. Die 20-jährige Emmelie de Forest war mit ihrem Pop-Ohrwurm „Only Teardrops“ – sie trat barfuß beim Spektakel in Malmö auf – bereits die Favoritin bei den Wettbüros und den Fans. Es ist der dritte Eurovision-Sieg für Dänemark nach 1963 und 2000.

Überdosis Pop und Party

Song Contest: Mit bloßen Füßen zur Sangeskrone
epa03700481 Denmark's Emmelie de Forest (L) performs during the First Semi-Final of the 58th annual Eurovision Song Contest at the Malmo Opera Hall, in Malmo, Sweden, 14 May 2013. The second semi-final will take place on 16 May, the grand final on 18 May. EPA/Janerik Henriksson / SCANPIX SWEDEN OUT
Knapp 12.000 Zuschauer waren am Samstagabend in der Arena live im schwedischen Malmö dabei und geschätzte 125 Millionen vor den TV-Geräten.

Es gab eine Überdosis an weißen Kleidern, schräge Kostüme und Frisuren, Barfuß-Look, Geknutsche, Schmachtballaden und nette Feel-good-Songs, pathetischen Pompös-Pop und picksüßen Zuckerlpop, einen bebrillten Schlumpfhaubenträger, ein paar Schlaf- und Schnarchlieder, viel Popo-Wackeln und noch mehr Party-Feeling.

Österreich wurde insgesamt Viertletzter

Eine Enttäuschung stand Deutschland ins Haus, nachdem die eigentlich unter den Top-10 gesehene Gruppe Cascada mit der Disconummer "Glorious" lediglich auf dem 21. von 26 Plätzen zum Liegen kam. Auch Großbritanniens 80er-Jahre-Ikone Bonnie Tyler kam mit "Believe in me" nicht über den 19. Platz hinaus.

Österreichs Kandidatin Natália Kelly war hingegen mit ihrem Song "Shine" bereits im 1. Halbfinale am Dienstag ausgeschieden. Nach der Finalshow wurden die genauen Wertungen der beiden Halbfinali bekannt gegeben. Demnach wurde Natália Kelly in ihrem Semifinale mit 27 Wertungspunkten nur vierzehnte von sechzehn Teilnehmern. Da im zweiten Halbfinale nur Lettland weniger Punkte erreichte, wurde Österreich also insgesamt Viertletzter.

Auf KURIER.at war das Event im Live-Ticker zu verfolgen.

Die Bilder vom Song-Contest-Finale 2013

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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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Dolan of Ireland performs during the final of the
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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Siegfrids of Finland performs during the final of
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Siegfrids of Finland performs during the final of
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Bourgeois of France performs during the final of t
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Pojavis of Lithuania performs during the final of
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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Oigemeel of Estonia performs during the final of t
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Dorians of Armenia performs during the final of th
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Gunnlaugsson of Iceland performs during the final
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Lanskaya of Belarus performs during the final of t
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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Stjernberg of Sweden performs during the final of
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Cezar of Romania performs during the final of the
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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ByeAlex of Hungary performs during the final of th
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Anouk of The Netherlands performs during the final
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Gianluca of Malta performs during the final of the
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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Mammadov of Azerbaijan performs during the final o
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013
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De Forest of Denmark celebrates after winning the
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SWEDEN EUROVISION SONG CONTEST 2013

"Ich habe hier einen Blackout", zeigte sich die Emmelie de Forest kurz nach ihrem Sieg beim 58. Eurovision Song Contest relativ sprachlos: "Ich bin das glücklichste Mädchen der Welt." Wo ihre Siegertrophäe, ein gläsernes Mikrofon, zu Hause hinkommt, weiß die 20-jährige Dänin bereits: "Die Trophäe kommt aufs Regal neben meinen Babyhasen."

Besonders beeindruckend sei für sie die Stimmung in der Halle gewesen: "Es war so überwältigend. Ich habe die Energie der ganzen Leute in der Halle gespürt, was den Auftritt noch besser gemacht hat." Dennoch sei sie bis zum Schluss nicht sicher gewesen, ob es für den Sieg reichen würde: "Ich habe an den Song geglaubt. Aber das Spannende beim Song Contest ist ja, dass man nie weiß, was passiert."

Dass sie, wie einst Lena für Deutschland, ein weiteres Mal für ihr Land beim Song Contest antreten wird, schließt die Sängerin eher aus: "Man weiß ja nicht, was die Zukunft bringt. Aber ich glaube, es ist ein Once-in-a-Lifetime-Erlebnis."

44 Länder von Australien bis ans Nordkap haben am Samstagabend das Finale der größten Musikshow der Welt verfolgt und Dänemark zum letztlich erwarteten Sieger des 58. Eurovision Song Contests (ESC) gekürt. Bei der Liveshow in der knapp 12.000 Personen fassenden Malmö Arena in Schwedens südlicher Metropole setzte sich Emmelie de Forest mit "Only teardrops" gegen 25 Konkurrenten durch und kann nun ein Glasmikrofon als Trophäe mit nach Hause nehmen - beziehungsweise 2014 den ESC in ihrer Heimat verfolgen. In welcher Stadt der ESC dann stattfinden soll, werde erst in den kommenden Monaten entschieden, kündigten die dänischen Fernsehmacher noch am Samstag an.

Insgesamt konnte sich Farid Mamedow aus Aserbaidschan mit seiner Schmachtnummer "Hold Me" über zehnmal 12 Punkte freuen, während auf das lange schon von den Wettbüros favorisierte Dänemark "nur" achtmal 12 Punkte entfielen. Dafür erhielt de Forrest aus allen Ländern Punkte, mit Ausnahme San Marinos. Die Ukraine schaffte gerade noch den Sprung aufs Treppchen und verwies damit Norwegen, Russland, Griechenland und Italien auf die Plätze.

Emmelie de Forest mit "Only Teardrops" beim nationalen Finale in Dänemark:

Mit dem Sieg von Dänemark ging Samstagnacht ein Song Contest zu Ende, der in der verhältnismäßig kleinen Ausrichterstadt Malmö mit ihren 300.000 Einwohnern aus 170 Nationen für eine Woche den Takt vorgab. Im Song-Contest-verrückten Schweden beteiligte sich praktisch die gesamte Gemeinde, die immerhin umgerechnet drei Millionen Euro in das Event investierte, an dem Treiben, das rund 100.000 Gäste in die Stadt lockte, davon knapp 2.000 akkreditierte Journalisten.

Überraschende Unorganisiertheit

Malmö präsentierte sich dabei als Öko-Musterstadt mit Fahrradwegen und trinkbarem Leitungswasser, das mit Wasserentnahmestationen und Plakaten großflächig beworben wurde. Zugleich offenbarten die entspannten Schweden streckenweise eine überraschende Unorganisiertheit, wenn etwa das Intervall der Züge zur Arena selbst am Finaltag nicht verkürzt wurde, der Internetzugang im Pressezentrum verlässlich wie in Kasachstan war oder die Zugänge zur Halle wenig logisch gestaltet wurden.

Zugleich wurde das Event aus Kostengründen heuer redimensioniert. So fasste etwa die Malmö Arena nur knapp 12.000 Menschen anstelle der 36.000 Gäste in der Düsseldorf Arena 2011. Aber auch in der Sparvariante wurde der Eurovision Song Contest des Jahres 2013 wieder zu einem Völker verbindenden Wettbewerb mit 120 Millionen Fernsehzuschauern, bei dem Tausende Fans zwar mit patriotischem Outfit, jedoch gänzlich unaggressiv eines der wenigen Feste miteinander feiern, das Europa als solches aufzuweisen hat. Schlägereien enttäuschter Anhänger im Anschluss wären beim ESC schlicht undenkbar.

www.eurovision.tv

01 – Dänemark (281 Punkte): Emmelie de Forest - "Only Teardrops"
02 – Aserbaidschan (234): Farid Mammadov - "Hold Me"
03 – Ukraine (214): Zlata Ognevich - "Gravity"
04 – Norwegen (191): Margaret Berger - "I Feed You My Love"
05 – Russland (174): Dina Garipova - "What If"
06 – Griechenland (152): Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis - "Alcohol Is Free"
07 – Italien (126): Marco Mengoni - "L'essenziale"
08 – Malta (120): Gianluca - "Tomorrow"
09 – Niederlande (114): Anouk - "Birds"
10 – Ungarn (84): ByeAlex - "Kedvesem (Zoohacker Remix)"
11 – Moldawien (71): Aliona Moon - "O mie"
12 – Belgien (71): Roberto Bellarosa - "Love Kills"
13 – Rumänien (65): Cezar - "It's My Life"
14 – Schweden (62): Robin Stjernberg - "Because of You"
15 – Georgien (50): Nodi Tatishvili & Sophie Gelovani - "Waterfall"
16 – Weißrussland (48): Alyona Lanskaya - "Solayoh"
17 – Island (47): Eythor Ingi - "Ég Á Líf"
18 – Armenien (41): Dorians - "Lonely Planet"
19 – Großbritannien (23): Bonnie Tyler - "Believe in Me"
20 – Estland (19): Birgit - "Et uus saaks"
21 – Deutschland (18): Cascada - "Glorious"
22 – Litauen (17): Andrius Pojavis - "Something" – 17 Punkte
23 – Frankreich (14): Amandine Bourgeois - "L'enfer et moi" – 14 Punkte
24 – Finnland (13): Krista Siegfrids - "Marry Me"
25 – Spanien (8): ESDM - "Contigo hasta el final (With You until the End)"
26 – Irland (5): Ryan Dolan - "Only Love Survives"

So hat Österreich abgestimmt

Österreich hat Aserbaidschan zu seinem Favoriten erkoren und dem Land 12 Punkte zuerkannt. Die exakte Punktevergabe Österreichs, die sich aus dem gleichgewichteten Votum der Fachjury (Tini Kainrath, Petra Frey, Eric Papilaya, Andy Zahradnik und Wolfgang Lindner) und der Zuschauer zusammensetzt:


12: Aserbaidschan
10: Italien
08: Niederlande
07: Griechenland
06: Deutschland
05: Dänemark
04: Rumänien
03: Belgien
02: Moldawien (Republik Moldau)
01: Ukraine

Natália Kellys Ergebnis im ersten Semifinale

Österreichs Song-Contest-Kandidatinist mit ihrer Popnummer "Shine" im 1. Halbfinale am Dienstag keineswes knapp am Einzug ins Finale gescheitert. Dies zeigt die Veröffentlichung der Punkteliste am Samstag. Demnach kam Österreich mit 27 Punkten auf Platz 14 der 16 Halbfinalisten. Lediglich Slowenien und Zypern stiegen mit acht respektive elf Punkten noch schlechter aus. Gesamtsieger Dänemark hatte hingegen bereits das Halbfinale für sich entschieden.

01 Dänemark (167 Punkte)
02 Russland (156)
03 Ukraine (140)
04 Republik Moldau (95)
05 Belgien (75)
06 Niederlande (75)
07 Weißrussland (64)
08 Irland (54)
09 Litauen (53)
10 Estland (52)
11 Serbien (46)
12 Montenegro (41)
13 Kroatien (38)
14 – Österreich (27)
15 Zypern (11)
16 Slowenien (8)

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