Ein musikalisches Fest der Freude

Was im Winter das Neujahrskonzert, ist seit 2004 im Frühjahr das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker: Ein großes Klassik-Event auf höchstem Niveau, das viele Menschen nach Schönbrunn, dem laut Philharmoniker-Vorstand Andreas Großbauer "größten Ballsaal der Welt", lockt und Millionen vor die TV-Schirme.

So auch heuer. Zig Tausende Klassikfans, Wiener wie Touristen, sorgten für Rekordbesuch und machten (bei freiem Eintritt) die Parkanlage von Schloss Schönbrunn am Donnerstagabend zur Klassik-Partyzone. Bei diesmal herrlichem Wetter konnte das Publikum – darunter Kanzler und Vizekanzler – die nicht minder wunderbaren Klänge der Wiener Philharmoniker genießen. Zu Bier und Würstel oder Kaffee und Kuchen servierten diese ein französisch dominiertes Programm.

Ein Triumph

Und so durften die Wiener Philharmoniker und Sommernachtskonzert-Debütant Semyon Bychkov am Pult bei dem effektvollen Farandole (ein Tanz, Anm.) aus der zweiten "L’ Arlésienne-Suite" von Georges Bizet, und dem nicht minder beeindruckenden Rákóczy-Marsch aus "La Damnation de Faust" von Hector Berlioz groß, aber dennoch subtil auftrumpfen. Es folgte das "Konzert für zwei Klaviere in d-Moll" von Francis Poulenc, bei dem die Pianistinnen Katia und Marielle Labèque (letztere ist Bychkovs Ehefrau) alle Register ihres Könnens zogen.

Auch die zweite "Daphnis und Chloé"-Suite von Ravel und dessen grandioser "Boléro" als fabelhafter Kehraus begeisterten das teils sehr prominente Publikum, dem man auch Zugaben ("Wiener Blut") nicht vorenthielt.

Das Sommernachtskonzert in Schönbrunn war auch heuer wieder ein Gruß der Musikstadt Wien an die Welt. Der ORF übertrug live-zeitversetzt; via European Broadcast Union (EBU) waren an die 80 Länder dabei.

Wer das Konzert diesmal versäumt hat, sei auf ORFIII am 29. Mai (20.15 Uhr) und auf Radio Ö1 am 13. Juli (19.30 Uhr) verwiesen. Auch eine DVD und eine CD des Konzerts wird es geben.