slash Filmfestival startet mit Lederhosenzombies

Der Eröffnungsfilm: "Attack of the Lederhosenzombies".
Mit Dominik Hartls Horrorkomödie "Attack of the Lederhosenzombies" wird das slash Filmfestival eröffnet. Noch bis 2. Oktober.

Steckt man beide in Tracht, ist der Sprung vom torkelnden Après-Ski-Gast zum Zombie eigentlich nicht weit. Zur blutigen Kollision kommt es in Dominik Hartls lustvoller Horrorkomödie "Attack of the Lederhosenzombies", die am Donnerstag im Wiener Gartenbaukino den Auftakt zum siebenten slash Filmfestival markiert.

Abrechnung mit dem winterlichen Treiben auf Almhütten und Hommage an Genre-Klassiker wie Peter Jacksons "Braindead" zugleich, erzählt die österreichische Produktion von drei Snowboardern, die - abgeschnitten von der Außenwelt - in den Tiroler Alpen in die Zombieapokalypse geraten. Denn: Ein vermeintliches Wundermittel für ewig bestehenden Kunstschnee verwandelt alle, die mit ihm in Kontakt kommen, in Untote. Und die mischen sich anfangs unbemerkt unter die "Wintersportler".

Der steirische Nachwuchsregisseur Hartl hat für seinen zweiten Langfilm nach dem Coming-of-Age-Juwel "Beautiful Girl" ganz "old school" auf klassische Tricktechnik gesetzt, sprich: das Gemetzel ohne Computereffekte gedreht - inklusive viel Blut, Gore und Monster. Mittendrin: "Paradies: Liebe"-Star Margarethe Tiesel als resolute Hüttenwirtin. "Ein kleiner Schritt für den Zombiefilm, aber ein großer Schritt für das österreichische Genrekino", konstatiert /slash-Leiter Markus Keuschnigg.

Auf den nach Festivalangaben "matschigsten" Film der diesjährigen Ausgabe folgen bis 2. Oktober mehr als 40 weitere Höhepunkte des internationalen Genrekinos und Fantastischen Films im Filmcasino. Das Programm ist einmal mehr von Produktionen aus den USA und Fernost sowie von Männern dominiert; mit "The Love Witch" von Anna Biller, Vertreterin des "feministischen Sexploitation-Films", findet sich nur ein Langfilm einer Regisseurin in der Auswahl.

Premieren

Ein Großteil der Filme wird als Österreich-Premiere gezeigt, etwa der in Cannes uraufgeführte Erotikthriller "The Handmaiden" des "Oldboy"-Regisseurs Park Chan-wook. Ebenfalls aus Südkorea kommt Yeon Sang-ho, dessen Zombiefilme "Seoul Station" und "Train to Busan" (der eine animiert, der andere "real") als Double Feature gezeigt werden. Gleich als Triple kommt das Spezialprogramm anlässlich des 35. Jahrestags der Veröffentlichung von "Indiana Jones: Raiders of the Lost Ark" am Samstag (24.9.) daher: Nach dem Kultfilm mit Harrison Ford wird eine von elfjährigen Fans gedrehte Nachverfilmung samt Making-of-Doku gezeigt.

Das Sundance-Publikum bereits verstört hat "The Greasy Strangler" über einen fettüberzogenen Strangulierer, der nachts durch die Straßen zieht. Ziemlich grotesk klingt auch der Abschlussfilm: In "Swiss Army Man" freundet sich ein in der Wildnis gestrandeter Mann (Paul Dano) mit einer von Daniel Radcliffe "gespielten", unentwegt furzenden Leiche an. Und in Kevin Smiths "Yoga Hosers" hetzt doch tatsächlich ein aus dem Kälteschlaf erwachter Nazi seine Armee von "Bratwurst-Kreaturen" (genannt Bratzis) auf seine Opfer bzw. in deren Hinterteile. Eine der Hauptrollen hat Lily-Rose Depp inne, deren Vater Johnny einen Gastauftritt hat.

Bekannte Gesichter aus Hollywood begegnen Festivalgästen auch in den Debütfilmen "The Master Cleanse" (mit "Big Bang Theory"-Star Johnny Galecki) und "I am not a Serial Killer" mit "Zurück in die Zukunft"-Doc Christopher Lloyd. Der Regisseur dieser "Außenseiter-Ballade", Billy O'Brien, ist dann auch einer der Panel-Gäste des erstmalig abgehaltenen "Institut Schamlos", unter dessen Mantel sich Branche und Fans für die Sache des Fantastischen Films vernetzen sollen. An zwei Branchen-Tagen sind Vorträge, Master Classes, Workshops und eine Karaoke-Party angesetzt. Neu ist heuer auch der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis für eine der 16 "Fantastic Shorts" im Kurzfilmwettbewerb.

slash Filmfestival - vom 22. September bis 2. Oktober. Die Eröffnung (22. September) findet im Gartenbaukino statt. Danach wandert das Festival ins Filmcasino.

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