"Singin' In The Rain" - ein echter Smash-Hit

"Singin' In The Rain" - ein echter Smash-Hit
Mit "Singin' In The Rain" beweisen die Kammerspiele einmal mehr ihre große Kompetenz in Sachen Musical.

Schön langsam sollten die professionellen Wiener Musical-Anbieter ein wenig nervös werden. Denn die Konkurrenz wird größer und größer. Und sie kommt von einem Theater, von dem man solche Unternehmungen nicht unbedingt erwarten würde.

Doch wenn in den Kammerspielen Regisseur Werner Sobotka antritt, um (auf kleinem Raum und mit geringen Mitteln) ein klassisches Musical auf die Bühne zu hieven, dann ist der Erfolg scheinbar garantiert, dann kommt das Publikum auf seine Rechnung. Im konkreten Fall heißt das: "Singin' In The Rain" (Buch: Betty Comden und Adolph Green, Musik: Nacio Herb Brown und Arthur Freed) hat alles, was ein Smash-Hit so braucht.

Denn Sobotka hält sich zwar eng an den berühmten Film mit dem im Regen tanzenden Gene Kelly, macht aber erst gar nicht den Fehler, dieses Meisterwerk kopieren zu wollen. Im Gegenteil. Sobotka und sein Team haben eine kluge, mit Zitaten aus der Film- und Musical-Geschichte gespickte Fassung erstellt, setzen auf Tempo, Timing und (Irr-)Witz.

Leinwand

Und so erlebt man das Hollywood der 20er-Jahre, den Sieg des Tonfilms über seinen stummen Vorgänger, den Glanz und Glamour und die ewig streitenden Stars Don Lockwood und Lina Lamont. Eine zarte Liebesgeschichte samt Leinwand-Happy-End gibt es da auch. Amra Bergman-Buchbinder hat dafür ein grandioses Bühnenbild samt Showtreppe, diverser Tableaus und Regengüssen geschaffen, das schnelle Verwandlungen ermöglicht und perfekt zu Sobotkas Highspeed-Regie passt. Herrlich die 20er-Jahre-Kostüme (Elisabeth Gressel) und die tolle Choreografie von Ramesh Nair.

Stepptanz

Gespielt, getanzt und gesungen wird exzellent. Gaines Hall ist ein virtuos steppender Don Lockwood, der in Nina Weiß (ausgezeichnet als Kathy Selden) eine ideale Partnerin findet. Als dem Tonfilm so gar nicht gewachsene, weil unsäglich piepsende Lina Lamont liefert Jennifer Kossina ein komödiantisches Gustostück ab. Selten hat Zicken-Alarm so viel Spaß gemacht. Und als Cosmo Brown ist der groß aufspielende Ramesh Nair eine Klasse für sich.

Fabelhaft auch das übrige, von Thomas Weissengruber angeführte Ensemble und die nur vier (!) Live-Musiker unter der Leitung von Christian Frank, die jedem MGM-Studio zur Ehre gereichen würden. Hingehen!

KURIER-Wertung: ****
* von *****

Fazit: Hier ist gute Laune garantiert

Werk: 1952 wurde rund um den Song "Singin' In The Rain" der gleichnamige Film gedreht. Erst 1983 kam der Stoff auf den Musicalbühnen heraus.

Regie: Werner Sobotka hat alles richtig gemacht. Tempo und Timing stimmen; die Pointen sitzen perfekt. Toll die Choreografie von Ramesh Nair sowie Bühnenbild und Kostüme.

Spiel:
Gaines Hall, Nina Weiß, Jennifer Kossina und Ramesh Nair agieren hinreißend. Jubel.

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