"Schloss aus Glas": Schwierige Kindheit mit einem Vagabunden-Vater

Vagabundierende Familie: Woody Harrelson in "Schloss aus Glas"
Woody Harrelson als instabiler Vater, Brie Larson als enttäuschte Tochter.

Schon peinlich, wenn die Eltern als Obdachlose die Mistkübeln durchwühlen. Für die Star-Kolumnistin Jeannette Walls ein guter Grund, ihre Herkunft bei Dinner-Abenden in New York unter den Tisch fallen zu lassen. Doch immer wieder wird Jeannette an ihre instabile Kindheit erinnert, die Regisseur Destin Daniel Cretton in langen Rückblenden auffächert. Jeannette Walls gibt es wirklich und ihre Memoiren wurden zu einem Bestseller. Als Tochter eines zwar freigeistigen, aber alkoholsüchtigen Vaters und einer Hippie-Mutter zog sie mit ihren Geschwistern unstet durch die Lande. Woody Harrelson brilliert in der ambivalenten Rolle des charismatischen, aber niederschmetternden Vaters. Auch Brie Larson als seine enttäuschte Tochter bietet gekonnt großes Gefühlsspiel. Aber Cretton will niemandem weh tun und sprengt daher auch nie den Konventionsrahmen eines auf Versöhnung drängenden Hollywood-Melodrams.

INFO: USA 2017. 127 Min. Von Destin Daniel Crettin. Mit Brie Larson, Woody Harrelson, Naomi Watts.

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