"Schikaneder": Nur 69 Prozent Auslastung

Mark Seibert (L) als "Emanuel Schikaneder" und Milica Jovanovic als "Eleonore Schikaneder"
Der Zauber ist flöten gegangen

An manchen Abenden bleiben im Raimund Theater bis zu 450 Plätze leer, selbst großzügige Preisnachlässe (vier Karten zum Preis von dreien, Menschen ab 60 zahlen 20 Prozent weniger) fruchten nicht viel: Das Musical "Schikaneder" bleibt vom Verkauf her weit hinter den Erwartungen der Vereinigten Bühnen Wien (VBW).

Unternehmenssprecherin Katja Goebel bekennt im Gespräch mit dem KURIER ein, dass die Auslastung seit der Uraufführung am 30. September im Durchschnitt bei 69 Prozent lag. Gerechnet hatte man mit rund 80 Prozent; daher liegen auch die Einnahmen weit unter dem Soll. Wie hoch die Finanzauslastung ist, will man seitens der VBW nicht preisgeben. Das gehöre zur Unternehmensphilosophie. Angesichts der Vergünstigungen wurde aber wohl nur die Hälfte der möglichen Karteneinnahmen erzielt.

Mäßige Bekanntheit

Mit ein Grund für das schlechte Abschneiden sei die "mäßige Bekanntheit" des Namens Schikaneder. Hinzu komme, dass die Menschen beim Konsum von Theaterkarten grundsätzlich verhaltener seien. Auch "Evita", bis zum Sommer im vollen Ronacher gespielt, verkauft sich derzeit eher schleppend: Die Herbst-Auslastung liegt bei 80 Prozent. "Wir müssen nun aufholen", sagt Goebel. Man hoffe auf das Einsetzen der Mundpropaganda. Denn die bisher etwa 57.000 Besucher (auch der Voraufführungen) hätten sich äußerst lobend über die neue VBW-Produktion geäußert. "Das haben wir auch bei unseren Vertriebspartnern gemerkt: Zunächst können sie mit ,Schikaneder‘ nicht viel anfangen, aber nach dem Besuch der Vorstellung sind sie begeistert."

Es wird aber nicht einfach sein, den bereits eingefahren Rückstand aufzuholen. "Noch sind wir guter Dinge", sagt Goebel. Man analysisiere die Sachlage. Und wenn sich die Hoffnungen nicht erfüllen? "Ein Abbruch steht derzeit nicht zur Debatte."

Kommentare