Schauspielhaus: Immer schön lächeln, Lebenslauf-Optimierer

Nach der Schaumdusche: Ein Szenenbild aus "Diese Mauser fasst sich selbst zusammen ..."
Tour de Farce durch eine prekäre Gesellschaft, die sich nach Anerkennung sehnt.

"Diese Mauer fasst sich selbst zusammen und der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch was gesagt". So lautet der elendslange Titel einer Produktion im Wiener Schauspielhaus, die am Freitag Premiere hatte. Verantwortlich dafür ist die junge Dramatikerin Miroslava Svolikova, die den Text zum dieser Groteske schrieb. Unter der Regie von Franz-Xaver Mayr werden drei arbeitswillige Lebenslauf-Optimierer in Zeiten von prekären Arbeitsverhältnissen durch ein Bewerbungsverfahren geschickt.

Im Glauben, eine Ausschreibung gewonnen zu haben, stehen Steffen Link, Katharina Farnleitner und Simon Bauer in einem weißen Raum und warten auf das Auswahlverfahren: Ich bin der Richtige! Unter der Leitung eines Hologramms (Sebastian Schindegger) werden die Langzeit-Praktikanten mit der Rettung der "Onion" aka EU beauftragt, von der Putzkraft (Dolores Winkler) zurechtgewiesen und vom Speichel belehrt. Das lassen sie ohne Mucks über sich ergehen – alles nur, um als "Sieger" die Bühne zu verlassen: Immer schön lächeln! Ein oft schräger, mit Ironie gewürzter und humorvoller Abend, der politische, gesellschaftliche Fragen unserer Zeit tangiert.

Info: "Diese Mauer fasst sich ..." – noch bis 2.Februar im Wiener Schauspielhaus (Porzellangasse 19,1090 Wien).

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