Sari Barabas mit 98 Jahren gestorben

Sari Barabas mit 98 Jahren gestorben
Die ehemalige Grande Dame der Operette ist an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

Sie war in einem wahrhaft gesegneten Alter, als sie zum letzten Male auf der Bühne stand - wahrscheinlich übertraf sie darin nur Johannes Heesters. Mit 93 trat Sari Barabas am 2. Juni 2007 als Fürstin Anhilte noch einmal in Emmerich Kalmans Operette "Csardasfürstin" im Münchner Gärtnerplatztheater auf. Am 14. März 2009 feierte sie bei erstaunlich guter Gesundheit noch ihren 95. Geburtstag. Am Montag ist sie im Alter von 98 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

Hinter ihr liegen mehr als 75 aktive Bühnenjahre. "Für das Gärtnerplatztheater bedeutet ihr Tod den Verlust einer seiner bedeutendsten Größen der Nachkriegszeit", teilte das Gärtnerplatztheater mit. Mehr als 50 Jahre lang war dieses Haus ihre künstlerische Heimat. Dort feierte sie unter anderem in der Titelrolle des Musicals "Hello, Dolly!" große Erfolge.

  

"Frag nicht, warum ich gehe"

Schon als Siebenjährige begann die in Budapest geborene Künstlerin zu tanzen. Nach einem Unfall musste sie diese Karriere aufgeben und studierte Gesang. 1939 debütierte sie am Budapester Stadttheater als Rigolettos Tochter Gilda in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper. Nach ihrer Flucht 1947 aus Ungarn auf einem Pferdewagen fand sie in München eine vorläufige Bleibe. Hier wirkte sie zuerst beim Rundfunk, dann in Wiesbaden und Frankfurt am Main an der Oper. 1950 führte sie eine große Tournee durch die USA, wo sie mit ihrer charmanten Ausstrahlung und ihrer engagierten Bühnen-Präsenz auffiel.

 International begeisterte die Sopranistin in den 1950er Jahren als Königin der Nacht in der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" und als Violetta in Verdis Oper "La Traviata". Neben ihren weltweiten Gastspielen begeisterte die Ungarin vor allem in London, wo sie Anfang der 1970er Jahre über 600-mal in "The Great Waltz" von Johann Strauß auf der Bühne stand. "Eine meiner schönsten Partien", erinnerte sich die 1963 mit dem Titel der Kammersängerin geehrte Künstlerin. Gerne denke sie aber auch an Franz Lehars "Die lustige Witwe" mit Johannes Heesters im Berliner Theater des Westens zurück.

Einen ihrer letzten großen internationalen Auftritte hatte die Künstlerin 1991 in New York. Bei einer Gala zum 100. Geburtstag des berühmten Tenors Richard Tauber (1891-1948) in der Carnegie Hall trug sie noch einmal ihren Schallplattenerfolg "Frag nicht, warum ich gehe" von Robert Stolz vor.

  

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