Festspiele sind, ganz allgemein, jene Kulturorte, wo etwas entstehen soll, das ansonsten nicht möglich wäre: Während dieser Ausnahmewochen lockt Exklusiveres, Einmaligeres, Mutigeres als in der regulären Saison.
Oder schlicht auch: Geballteres. Egal, wie das künstlerische Resümee dieser Woche letztlich aussieht: Zumindest in Bezug auf die Premierendichte lässt Salzburg derzeit alle Festspielmuskeln spielen. Dieser Tage folgt eine prominente Produktion auf die andere.
Der Auftakt mit "Don Giovanni" geriet am Sonntag zwar enttäuschend . Doch
Salzburg hat noch zahlreiche weitere Chancen zu glänzen: Am Montagabend stand die Uraufführung der Oper "Charlotte Salomon" am Programm. Und am Dienstag folgt die erste Theater-Neuproduktion: "Die letzten Tage der Menschheit" kommen im Landestheater zur Premiere.
Eine Produktion mit Vorgeschichte: Ursprünglich hätte Burgtheater-Direktor
Matthias Hartmann diese Koproduktion, die ab 5. September in
Wien gezeigt wird, inszenieren sollen. Nach seiner Entlassung ist der österreichische Regisseur
Georg Schmiedleitner eingesprungen. Auf der Bühne stehen u.a.
Gregor Bloéb,
Stefanie Dvorak,
Dörte Lyssewski,
Peter Matić,
Petra Morzé und
Elisabeth Orth.
Weltkrieg
Ebenfalls passend zum Weltkriegs-Gedenken, das den
Festspielen heuer zentral ist, ist die nächste Uraufführung: Am Mittwoch bringt die englische Regisseurin
Katie Mitchell auf der
Perner-Insel in
Hallein ein Auftragswerk für die
Festspiele auf die Bühne. "The Forbidden Zone" nach einem Text von
Duncan Macmillan thematisiert anhand zweier Wissenschaftlerinnen – die deutsche Chemikerin
Clara Immerwahr und ihre Enkelin
Claire Haber –, wie der Einsatz von Giftgas die Kriege verändert hat.
Und am Freitag wird dann der Jahresregent Richard Strauss mit einer Festspiel-Premiere im Großen Festspielhaus gefeiert: Harry Kupfer inszeniert den "Rosenkavalier", Franz Welser-Möst steht am Pult der Wiener Philharmoniker. Es singen u.a. Krassimira Stoyanova, Sophie Koch, Mojca Erdmann, Günther Groissböck und Adrian Eröd.
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