Salzburger Festspiele: Zufriedenes Resümee

Salzburger Festspiele: Zufriedenes Resümee
Intendant Markus Hinterhäuser hinterlässt in Salzburg ein schönes finanzielles Plus und einen "guten Sommer". Es war ein Abschiednehmen ohne "Dankesorgien".

Wir wollen und sollen nicht sentimental werden." Dies nahm sich Markus Hinterhäuser bei seinem letzten offiziellen Akt als Einjahres-Intendant der Salzburger Festspiele. zur Aufgabe. Bei der Abschluss-Pressekonferenz verlegte man sich daher statt auf Sentimentalität auf das Zufriedensein. Was heuer recht leicht fällt.

"Der Sommer war gut", sagt Hinterhäuser, um noch etwas Prinzipielles nachzuschießen: "Es geht bei Festspielen um die Kunst", diese sind "alles andere als ein Dauer-Partyservice".
Für Helga Rabl-Stadler war es überhaupt der "beste Festspielsommer in 17 Jahren als Präsidentin". Die Zahlen jedenfalls sind gut: Mit 24,8 Millionen Euro Einnahmen und damit zwei Millionen Euro Plus gegenüber dem Budget-Voranschlag wird sich ein "schöner finanzieller Polster" für kommende Festspiele ausgehen, sagt Rabl-Stadler. Auch wenn davon in der endgültigen Bilanz noch einige Mehrkosten abgezogen werden müssen. Die Gesamtauslastung beträgt 95 Prozent. Mit offenen Proben und Sonderveranstaltungen kamen die Festspiele auf 251.062 Besucher, die aus 72 Nationen stammten.

Veränderung auf allen Ebenen

Hinterhäuser, der nun Salzburg verlässt und 2014 als Intendant der Wiener Festwochen beginnt, resümiert: "Es hat sich in den letzten Jahren sehr viel verändert in Salzburg." Nicht zuletzt auch beim Publikum: Er habe heuer in vielen Konzerten besonders "qualifiziertes, aufmerksames, mitdenkendes Publikum" erlebt.

Und die Festspiele haben "auf sehr viele wunde Stellen den Finger gelegt", sagt Schauspielchef Thomas Oberender, der Salzburg in Richtung Berliner Festspiele verlässt. "Es geht nie nur um Theater", betont Oberender, der in seiner Amtszeit seit 2007 93 Produktionen verantwortete. Für einen "Kurzzeitbeschäftigten" sei er "lange geblieben", sagte Oberender.

Rabl-Stadler betonte, dass man selbst mit "Dankesorgien" den beiden Abschiednehmenden "nicht gerecht" werde. Über Hinterhäusers Verdienste in seiner langen Festspielzeit, etwa über die wichtige Rolle der modernen Musik, könnte man "stundenlang reden". Und Oberender habe das Schauspiel "klar positioniert".

Die Geschicke des nächsten Jahres bestimmt dann schon der neue Intendant Alexander Pereira, der zusammen mit Rabl-Stadler das Direktorium bilden wird.

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