Rabl-Stadler warnt vor möglichem Defizit 2013

APA13175974 - 11062013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: (v.l.n.r.) Der Intendant der Salzburger Festspiele, Alexander Pereira, der Leiter des Schauspiels, Sven-Eric Bechtolf und Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler am Dienstag, 11. Juni 2013, vor Beginn einer Sitzung des Festspielkuratoriums im Chiemseehof in Salzburg. APA-FOTO: NEUMAYR/MMV
Die Festspielpräsidentin bestätigte, dass die Salzburger Festspiele erstmals seit 1999 negativ bilanzieren könnten.

Es könnte sein, dass wir trotz aller Erfolge kein positives Ergebnis haben. Wir werden ein Rekordergebnis bei den Karten und den Sponsoreneinnahmen haben, aber auch die Kosten sind sehr gewachsen." Mit diesem Satz hat Helga Rabl-Stadler, Präsidentin und kaufmännische Geschäftsführerin der Salzburger Festspiele, in der "ZIB 2" des ORF erstmals auf ein mögliches Defizit bei den Salzburger Festspielen 2013 hingewiesen.

Auch gegenüber den Salzburger Nachrichten bestätigte Rabl-Stadler, dass die Festspiele heuer erstmals seit 1999 möglicherweise negativ bilanzieren werden. Aber dass dieses Defizit eine Million Euro oder mehr erreichen würde, sei "ein böses Gerücht". Genaue Zahlen gebe es noch nicht, denn es stünden noch zweieinhalb Festspielwochen bevor. Wenn, dann werde ein etwaiger Verlust in einem Ausmaß bleiben, "das die Salzburger Festspiele selbst verarbeiten können", versicherte Helga Rabl-Stadler in dem Interview. Ein etwaiges Defizit aus 2013 könnte also 2014 wettgemacht werden und es würde keine Krisensubvention nötig. Auch die im Festspielfondsgesetz vorgesehene Ausfallshaftung der öffentlichen Hand werde "sicher nicht" schlagend, beteuerte die Präsidentin, die am Freitag für Detailfragen nicht erreichbar war.

Pereira: "ekelhaft"

Alexander Pereira, bis einschließlich 2014 Intendant der Festspiele, wies diese Befürchtung eines Defizits in einem Interview mit der Krone vehement zurück: "Die Kassenleitung bestätigt mir, dass wir mit unseren Einnahmen bis zum letzten Wochenende um 1,6 Millionen Euro über dem Budget liegen. Und ich hoffe, dass wir bis zum Festspielende auf 2,5 Millionen kommen." Und Pereira hielt in diesem Gespräch auch mit seinem Ärger über Rabl-Stadler nicht hinterm Berg: "Ich halte solches Misstrauen typisch für jene, die sich nur absichern wollen, um in kritischen Momenten sagen zu können, ,das hab ich immer schon gewusst‘. Ich finde, die kaufmännische Leitung sollte wenigstens das Endergebnis der Festspiele abwarten, bevor man schlechte Stimmung macht und Misstrauen sät! Ich finde diese Unkenrufe ekelhaft."

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