Salzburg: Viel Lob für Markus Hinterhäuser

Salzburg: Viel Lob für Markus Hinterhäuser
Am Dienstag gehen die Salzburger Festspiele 2011 zu Ende. Interims-Intendant Markus Hinterhäuser wird von allen Seiten gewürdigt.

Ab Mittwoch, sind die Salzburger Festspiele 2011 Geschichte, und damit auch die Ära Markus Hinterhäuser in Salzburg. Der Musiker hat das Festival seit rund 20 Jahren (bis auf eine Unterbrechung) mitgeprägt und heuer für ein Jahr auch als Intendant geleitet. Salzburgs Politik, die ihn nicht gefragt sondern Alexander Pereira zum Nachfolger bestellt hat, wünscht sich bereits eine Rückkehr Hinterhäusers. Und in den Medien bekommt der Interims-Intendant national wie auch im Ausland hervorragende "Noten".

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hat bisher keine eigene Bilanz über den diesjährigen Kultursommer gezogen, aber dennoch Hinterhäusers Werk gewürdigt: "Nie zuvor waren Salzburgs Konzertprogramme so lebendig, vielgestaltig und intelligent in den thematischen Verknüpfungen konzipiert wie in den vergangenen fünf Spielzeiten." Und: "Mit Markus Hinterhäuser verlässt der letzte dieser Programm-Macher das Salzburger Festival."

"Ära der Nach-Karajanschen Erneuerung"

Die "Süddeutsche Zeitung" bilanziert in ihrer Ausgabe am 27. August: "Mit den diesjährigen Salzburger Festspielen geht am kommenden Mittwoch nicht nur eine der erfolgreichsten Ausgaben dieses Festivals zu Ende, sondern auch die Ära der Nach-Karajanschen Erneuerung. Gerard Mortier, Peter Ruzicka, Jürgen Flimm und Markus Hinterhäuser haben diese zwanzig Jahre als Intendanten geprägt." Das Festival 2011 wird als "monumentaler Schlussstein für die von Mortier begonnene Erneuerung" bewertet, mit dem Nachsatz: "Aber es gibt auch nichts, was eine mögliche Festivalzukunft andeuten würde."

Die "Neue Zürcher Zeitung" hat sich bereits am 10. August mit dem Konzertprogramm 2011 befasst: "Ganz besonders trat aber zutage, wie geschickt Markus Hinterhäuser, nunmehr und leider nur für diesen Sommer Intendant der Salzburger Festspiele, seine Programme baut. Kunstvolle Vernetzung herrscht da", heißt es in einer Kritik zur "Prometeo"-Aufführung. "Neue Musik gehört inzwischen definitiv zu den Salzburger Festspielen. Und fristet dort alles andere als ein Nischendasein."

"Ein Sommer ohne künstlerische Schwächen"

Der "Standard" hat am 27. August Bilanz gezogen: "In seiner ersten und letzten Saison als Leiter der Salzburger Festspiele hat Markus Hinterhäuser die Vermutung bestätigt, dass er auch ein guter Langzeitintendant geworden wäre. In Erinnerung bleibt ein Sommer ohne künstlerische Schwächen." Er habe "den Beweis erbracht, dass er unaufgeregt für durchgehende Qualität im Opern- wie auch im Konzertbereich zu sorgen versteht." Dabei hätte er diesen Beweis gar nicht nötig gehabt, denn "er ist seit fast zwei Jahrzehnten (also seit der Post-Karajan-Ära) ein wesentlicher Faktor der Erneuerung der Festspiele..."

Die "Presse" überlässt eine Wertung der Allgemeinheit: "Dafür zieht sich eine Spur der Begeisterung durch die Rezensionen im Hinblick auf Markus Hinterhäusers Kunst der Vernetzung und der klugen dramaturgischen Disposition zwischen Opern- und Konzertprogramm." Und weiter: "Hier darf das Salzburger Festival als Auftakt für künftige Wiener Festwochen-Innovationen gewertet werden. Die Hoffnung, dass beim Festival der Musikstadt Wien die Musik auch wieder einmal eine Rolle spielen könnte, wurde auf diese Weise jedenfalls genährt."

" "Ein großer, reicher Festspielsommer"

"Glück gehabt, mit Herrn Hinterhäuser", betitelten die " Salzburger Nachrichten" ihren Leitartikel am 27. August. "Ein großer, reicher Festspielsommer geht zu Ende. Die Attribute 'groß' und 'reich' beziehen sich allerdings nicht auf Einnahmesollüberschreitungen oder Umsätze in der Gastronomie, sondern auf die Ernte an Musik, Szene und Inhalt. 2011 wird als einer der besten Jahrgänge in die Festspielgeschichte eingehen." Und weiter: "Es ist schon auch das Glück des Tüchtigen, der Erfolg des Suchenden und die Hochachtung für den Dienenden, was man Markus Hinterhäuser nach diesen Salzburger Festspielen gern konzediert. Da kostet es ein kleines Lächeln, wenn Landeshauptfrau und Bürgermeister die Wiederkehr des Einjahresintendanten erhoffen. Sie hätten ihn als Dauerintendanten haben können! Sie hätten ihn nur bestellen müssen."

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Hintergrund

Kommentare